Sonntag, 18. Dezember 2016

Meine Weihnachtsgeschichte (2014, V2)

Die Leserin (2016, Klassenarbeit "kreatives Schreiben")

Die Leserin
mit einer Einleitung von Deutschlehrerin Frau Schmitt, Klassenarbeit zum kreativen Schreiben :D

Obwohl es bereits Mitte November war, wollte der Herbst noch nicht beginnen. Der Himmel war wolkenlos, die Sonne strahlte mit all ihrer Kraft und die Leute saßen im Freien und genossen ihren Kaffee oder etwas anderes und unterhielten sich. Es war ein Bild der Ruhe und Zufriedenheit. Auch ich saß mit einem Buch in der Hand auf einer Bank an der Neckarwiese, als sich jemand neben mich setzte, mich studierte, denn das fühlte ich, und ich sichtlich innerlich nervös wurde. Ich tat so, als bemerkte ich es nicht, wagte dann aber doch für einen kurzen Moment aufzuschauen.

Da saß ein bildhübsches Mädchen, was mich freundlich anblinzelte. Es fehlte nur der Heiligenschein und ich hätte gedacht, ein Engel hätte sich zu mir gesetzt. Blondes Haar, blaue Augen und eine possierliche Nase. Und dann dieses Lächeln auf den Lippen. Schnell wendete ich den Blick verlegen ab und starrte angespannt auf mein Buch. Ich konnte mich allerdings gar nicht mehr konzentrieren. Ich schlug das Buch zu und seufzte nachdenklich. Ich schloss kurz meine Augen, ging tief in mich und sagte leise: „Hallo, ich schreibe gerade ein Telefonbuch. Könnte ich vielleiht auch deine Nummer haben?“ Ich hatte einmal gehört, dass wenn ein Mädchen einen interessant findet, dann wäre es egal, was man als Einstieg in eine mögliche Unterhaltung sagte. Ich hörte ein leises Kichern, während ich meine Augen noch immer geschlossen hielt. „Du hast doch gar keinen Stift bei dir.“, sagte das Mädchen, mich wohl wirklich ausreifend studiert zu haben. „Ich studiere dich schon eine ganze Weile und habe beobachtet, dass du den Steppenwolf liest, ein gutes Buch übrigens, und eher aussiehst wie ein Lesender als ein Schreibender. Ja, du bist für mich ein Leser.“
„Und du bist für mich eine kleine Stalkerin.“, hätte ich da am liebsten sofort entgegnet. Nicht einmal im öffentlichen Park sollte ich ungestört lesen können. Ja, zu Hause konnte ich mich nicht konzentrieren, wenn am Schreibtisch mein Computer reizte und überhaupt der Kühlschrank aus der Küche so laut surrte. Ich riss meine Augen auf.
„Entschuldigung, aber ich versuche mich tatsächlich aufs Lesen zu konzentrieren.“, entgegnete ich dann dem Mädchen. „Außerdem teile ich mir ungern mit Fremden ein und dieselbe Bank. Wie heißt du überhaupt?“ „Ich heiße Juli und du kannst dich wohl auch nicht entscheiden, was du willst, was?“, sagte das Mädchen keck. „Willst du mich jetzt kennenlernen oder willst du in Ruhe lesen und ich gehe?“
„Zuerst einmal heiße ich Richard und zuallererst wollte ich tatsächlich dieses Buch lesen, bis du mich mit deiner verdammten Schönheit begannst abzulenken. Ich kann mich ja eigentlich nicht beschweren, schön bist du ja.“
„Aha.“, sagte Juli nüchtern und verschränkte teilweise die Arme. „Na gut.“, sagte ich, „ich gebe zu: Kennenlernen, bitte gehe nicht.“
„Na also! Es geht doch.“, antwortete Juli. „Und wollen wir uns vielleicht zusammen auf die Neckarwiese legen? Zwischen die Blumen, diese Bank ist so hart und unbequem.“, fügte sie hinzu. „Oh ja. Prima! Das ist eine gute Idee. Ich bin ohnehin ziemlich verspannt.“, stöhnte ich.
Wir legten uns also auf die Neckarwiese und schauten beide gen blauen Himmel. An und zu sichteten wir sogar Schmetterlinge.
„Was führt dich bei diesem schönen Wetter in den Park?“, fragte ich Juli, die Stille zwanghaft brechen wollend. Als wäre es etwas Besonderes, bei schönem Wetter im Park zu sein. Na ja.
„Ach Richard, ich halte mich allgemein gerne in der Natur auf, ob im Sommer oder im Winter, bei Hochgraden und bei Kälte. Am Wochenende trifft man mich oft im Park, hier an der Neckarwiese. Aber im Sommer bin ich doch lieber hier, wenn ich mir die Sonne auf die Nase scheinen lassen kann.“

Wir sahen uns an. Ich bot Juli etwas von meinem Wasser an und wir sonnten uns weiter in der letzten Herbstsonne. Hoffentlich würden wir uns wiedersehen, dachte ich, denn langsam mussten wir uns voneinander verabschieden. Wir umarmten uns noch und mit dem Rucksack auf dem Rücken ging ich in Gedanken verträumt nach Hause. Zu Hause angekommen tastete ich im Rucksack nach meinem Buch, um es auf den Nachttisch zu legen. Da war es. Ich nahm das Buch heraus und dann sah ich es erst: ein Telefonbuch!

Ich war sichtlich verwundert. Ein Lesezeichen war bei dem Buchstaben S zwischengelegt. Da wurde mir einiges klar, und ich wusste auch, wen ich anrufen musste, um mir das Buch wieder zurück zu leihen. Oder zu tauschen.

Donnerstag, 24. November 2016

Die moderne Gesellschaft à la carte (2010)

Kann Spuren von Unlogik und Unsinn enthalten!

Heute 13:00 Uhr – Die moderne Gesellschaft à la carte mit einer Würze Philosophie

„Du bist die Zukunft.“ Dies ist einer der bekannten Sprüche, den man von Eltern und Großeltern oft hinterher gesagt bekommt. Aber ist das eigentlich wirklich so?
Zukunft bedeutet für mich Fortschritt bzw. Weiterentwicklung.
Wir schreiben nun das Jahr 2010. Ein neues Zeitalter hat schon längst begonnen: Das 21. Jahrhundert. Hierbei hat unsere heutige Gesellschaft und ihr Denken sowie Handeln ihren Ursprung in der Vergangenheit. Man sollte meinen, die Menschen hätten aus den Fehlern in der Vergangenheit gelernt und alles wäre von Zeit zu Zeit für die Allgemeinheit besser geworden. Der Absolutismus entwickelte sich weiter zur Demokratie und die Ideen der Aufklärung entwickelten sich zu den Ideen des Sturm und Drang. Man könnte also annehmen, man lebe in einer aufgeklärten, sozialen und gleichberechtigten Gesellschaft. Doch ist das wirklich so? Nein.
Es ist bekannt, dass es trotz der voranschreitenden Globalisierung immer noch Regionen auf der Welt gibt, wo Sklaverei betrieben wird und Sozialität sowie Gleichberechtigung nichts weiter als Fremdwörter sind. Die in diesen Regionen verankerten Kulturen setzen allerdings ähnlich anderer Gesellschaften sowohl Gesetze als auch Normen fest und definieren ihre eigene individuelle „Normalität“.
Normalität. Wer definiert schon Normalität? Kann man eine objektive Definition eigentlich rechtfertigen? Nein.
Ob eine Sache normal bzw. unnormal/abnormal wahrgenommen wird ist nämlich in den allermeisten Fällen eine subjektive Feststellung. Auch in Deutschland sollte der Begriff „normal“ nicht definitiv definierbar sein.
Es ist zwar logisch, dass jeder Bürger aufgrund von Interessen, Hobbys oder gleicher Kleidung eine andere Gruppe von Leuten um sich herum gewohnt ist und dadurch auf objektiver Ebene die gewohnte Normalität begründen kann, aber wie würde eine Gruppe bestehend aus 16-Jährigen Jungs auf einen aus Gruppenzwang in die Gruppe geratenen Jungen reagieren, der eigentlich gar kein Fußball mag, sondern viel lieber eine gute Ballettschule besucht?
Es mag nahe liegen, dass dieser Mensch dank seines Verstandes (Aufklärung) vernünftig seine spezielle Vorliebe begründen kann, aber trotzdem vom Rest der Gruppe als unnormal, abnormal bezeichnet werden würde.
Der Grund für die nicht vorhandenen Argumente für die o.g. These: „Du bist ja abnormal!“ könnte der in der Gruppe weitverbreitete nicht vorhandene Verstand sein, was nahe liegen würde, da eine gesamte Gruppe zumeist aus 1-2 vernünftigen Personen(Vormünder) besteht, denen sich 1-n(n = relativ hohe Zahl) Unmündige anhängen.
Der vielleicht nicht vorhandene Mut könnte die Gruppenmitglieder ebenso davon abhalten in Gegenwart der autoritären Gruppenführer ihre eigentliche vernünftige Meinung zu vertreten.
Nahe liegt auch, dass die mit mehr Vernunft ausgestatteten Vormünder(Gruppenanführer) der Gruppe nicht den Gruppenzusammenhalt riskieren wollen.
Vielleicht fehlt es den Gruppenmitgliedern auch  an den Grundgedanken der Epoche „Sturm und Drang“:
Selbstbestimmung & Selbstverwirklichung & Individualität (Autonomie), Emotionen.
Vielleicht reicht Vernunft allein nicht aus, um individuelles Denken bzw. Handeln des Einzelnen zu verstehen.
Hmm… Letzteres sollte eigentlich am wahrscheinlichsten zutreffen.
Ein „aufklärerischer“ Mensch kann einen „stürmischen & drängerischen“ Menschen nicht ohne weiteres verstehen. Umgekehrt hingegen funktioniert es.

Fallbeispiel:
a)      Reaktion von „aufklärerischem“ Menschen auf „stürmischen & drängerischen“ Menschen
Ein „stürmischer und drängerischer“ Mensch befragt im Dorf in seinem individuell ausgelösten Interesse Anhänger des Judentums, wie jene die Judenverfolgung im 2. Weltkrieg erlebt haben. Die Begründung hierfür kann Besorgnis sein oder auch Trost bzw. Aufmunterung.
Fängt nun dieser Mensch auch noch an statt Briefmarken oder Sammelkarten Tetra-Packs zu sammeln, um daraus später ein kleines Haus bauen zu können, was vernünftig und logisch gedacht sogar wirtschaftlicher ist, Stichwort Recycling, spätestens dann hält ihn ein „aufgeklärter“ Mensch für nicht mehr normal, die moderne Psychiatrie und Psychologie zu geschätzt 60 Prozent sogar für psychisch krank.
è Auseinandersetzung
Natürlich wäre das Sammeln von Sammelkarten mehr im Interesse in Sachen Sozialkontakte bzw. Freunde, aber wäre auch in der Hinsicht egoistisch, insofern dass dieser Mensch hauptsächlich seinen eigenen Spaß, seine eigene Freude damit abdeckt.
Hingegen zeugt der Bau eines Hauses mithilfe von Tetra-Pack Kartons mehr von Emotionen wie Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Liebe, da dieser Mensch dieses Haus nicht für sich selbst baut, sondern allein für jemand anders. Zu verstehen, dass dieser Mensch Spaß daran hat, anderen zu helfen, ob so eine Idee im Sinne der Aufklärung ist weiß ich nicht zu wissen.
b)     Reaktion von „stürmischem & drängerischen“ Menschen auf „aufklärerischen“ Menschen
Ein „aufklärerischer“ Mensch steht jeden Morgen um exakt 6 Uhr auf. Er geht jeden Abend um 22 Uhr ins Bett. Er liest jeden Tag aufmerksam die Zeitung. Und während des Tages malt er von 15 Uhr – 18 Uhr Stilleben. Neulich malte er seinen Schreibtisch: Eine braune Schreibtischplatte, vermutlich aus Holz, belegt mit allerlei Pastellfarben, einer Farbpalette, worin die Farben schon durcheinander gemischt waren und keine Grundfarbe mehr zur Verfügung war und einem noch leeren weißen Blatt Papier
Begegnet nun ein „stürmischer & drängerischer“ Mensch diesem Maler, so wird er den Maler wahrscheinlich nicht als unnormal sehen, sondern allenfalls als einfallslos und langweilig.
è Keine Auseinandersetzung

Wenn man sich also die in Deutschland lebende Gesellschaft, konkreter derer grundlegende Denkweise beobachtet, fällt auf, dass die komplette deutsche Gesellschaft sich in mindestens zwei klar voneinander trennbare Gesellschaft-ch-en aufteilt.

Warum es wahrscheinlich mehr aufgeklärt denkende Menschen in der Gesellschaft geben sollte, das ist eine andere Geschichte, auf die ich nun erst mal verzichte.


PEACE

Samstag, 5. November 2016

Stell dir vor

Stell dir vor


Stell dir vor, heute wäre gestern, und morgen heute, was dann wäre, was wäre dann gestern, wenn gestern Silvester wäre?

Und was wäre Silvester ohne Raketen und ohne Böller?

Ja, stell dir vor, wenn man nicht Raketen hoch schickte, die wieder herab stürzen, man nicht mit Böllern Briefkästen zerjagte, sondern man irgendeinem ganz anderen bescheuerten Brauch nachginge?

Könnte man zum Neujahr nicht Müll sammeln gehen statt welchen zu verursachen?

Und könnte man das nicht mit seinen Freunden und Bekannten als Spiel austragen? 

Stell dir vor, wenn Silvester alle Müll sammeln würden und es ihnen auch noch Spaß, nein Wonne bringen würde?

Wer sammelt bis 0 Uhr die meisten Säcke Müll? Wer hat die am buntesten gefüllten Säcke? 

Und jetzt stell dir vor, diese Vision würde Wirklichkeit werden.

Dieses Dezemberende laufen all die Menschen, die mein Text berührt hat, mit Tüten sammelnd durch die Straßen.

Wie würde man das bewerten?

Außergewöhnlich? Anders? Psychisch krank?

Vermutlich würden diese Kandidaten in die Psychiatrie eingeladen werden, ohne etwas Böses im Schilde geführt zu haben.

Stell dir das mal vor.

Stell dir vor, es gäbe Menschen, die Menschen aufgrund von Denk- oder Verhaltensweisen als krank oder minderwertig einstuften.

Niemand kann leugnen, dass krank eine negative Eigenschaft ist. 

Stell dir vor.

Falke Fridolin

Letztens ging ich an der Promenade neben der Wellen Wogen,
mein Haustier hoch am Himmel, fliegt kleine und große Bogen.
"Bei Fuß!", brülle ich und ein Mann stiefelt mir entgegen,
ob ich nen Vogel hätte, er sehe keinen Hund, will er mir entgegnen,
doch, mach dich auf was gefasst: 
Fass Fridolin, der Mann ist für die Welt nur Last.
Der Falke kommt geflogen, hätt' er sich nur nicht so ausgedrückt, so ungeflogen.

Samstag, 8. Oktober 2016

Als ich die große Liebe im Puff fand

Als ich die große Liebe im Puff fand

Als ich die große Liebe im Puff fand,
verpuffte mein Erspartes,
und man fand mich auf der Straße.
Von Handtaschen für die Frau meiner Träume 
bis zu Pfandflaschen am Rand unter Bäumen.
Ich versäumte keine Gelegenheit,
meiner Frau was zu schenken,
selbst unter der Brücke lebend,
Pfandflaschen abgebend,
musste ich immer an sie denken.

Als ich die große Liebe im Puff fand,
da war ich ganz verzweifelt,
jeden Tag das Gleiche.
Vom Alltag geplagt, wagt ich mich über die Schwelle, 
bis in die Dusche, rein in ihr Bett,
ihr auf die Pelle,
Ich versäumte keine Gelegenheit,
sie zärtlich zu berühren, 
mich zu küssen war ihr Job,
auch fürs Hopp Hopp Hopp,
da zahlte ich Gebühren.

Als ich die große Liebe im Puff fand,
da fand ich noch, 
man habe nix zu verlieren,
man lebe nur einmal,
Erfahrungen machen reich.
Von einem einzigen Besuch 
bleibt die Sucht nach ihr,
bis heute noch gibts für mich,
kein ich, sondern nur wir.
Ich versäume keine Gelegenheit,
sie ständig zu besuchen,
im Bett da essen wir Kuchen,
wer hätte gedacht, 
dass dafür 20 Pfandflaschen 
schon reichen.

Hochdruckreiniger Rainer

Hochdruckreiniger Rainer

Welch Schicksal ereilte Hochdruckreiniger Rainer
beim Reinigen schmutziger Steine.
Jahrelang war er es gewohnt,
Terrassenboden zu wienern.
Nie ausgeruht, nicht geschont,
dem Burnout ist er erliegen.


Sonntag, 24. Juli 2016

[Dialog] Alter Sarg & Alter Sack

Dialog: Alter Sack & alter Sarg


Alter Sack:
Wo bin ich hier? Warum fühle ich meinen Körper nicht mehr?

Alter Sarg:
Du bist tot, mein Freund. Du bist jetzt in Sicherheit. Alles wird gut.

Alter Sack:
Was? Wo zur Hölle bin ich? Und wer spricht da? Gott?

Alter Sarg:
Ich bin es. Ein alter Sarg.
Ich bin ja so glücklich, dich kennenzulernen.

Alter Sack:
Um Himmels Willen, kneif mich doch bitte jemand, dass ich aus diesem bösen Traum schnellstmöglich erwache!

Alter Sarg:
Keine Sorge. Du schläfst nicht. Du bist tot. Aber nicht im Himmel, sondern mit mir zusammen für alle Ewigkeit 2 Meter unter der Erde vergraben. Es gibt kein Entkommen, aber auch keine Pflichten.

Alter Sack:
Ich bin erleichtert. Keine Pflichten. Kein Entkommen? Soll das heißen, meine Seele ist für immer in dieser Finsternis eingesperrt, zudem ich mich nicht bewegen kann? Was soll ich denn jetzt die ganze Zeit machen? Gibt es hier WLAN?

Alter Sarg:
Beschwer dich bitte nicht. Sei froh, dass sie dich nicht verbrannt haben, sonst hätten wir uns so vermutlich nie kennengelernt. Ich habe mir immer einen Toten gewünscht, den ich aufbewahren kann. Es war ja so langweilig als Sarg. Wie oft habe ich mich einsam und wertlos gefühlt, und musste mit ansehen, wie andere Särge außer mir gebraucht wurden.

Alter Sack:
Pah, und wie wichtig war ich für meine Enkelkinder und wie stark soll ich mich jetzt in deiner Obhut langweilen?

Alter Sarg:
Du könntest in aller Ruhe die Nachkommastellen von Pi berechnen. Oder auch Worte suchen, die sich auf Haus reimen.
Am besten wäre es aber, du berechnest die Wahrscheinlichkeit dafür, im Garten über eine Blume zu stolpern, dabei tödlich zu verunglücken, und in einem sprechenden Sarg beerdigt zu werden.

Alter Sack:


























Dienstag, 12. Juli 2016

Der braune Hund (2013)


Es war Sonntag, der 31. Februar, als Dieter schlaftrunken auf seinem Küchenboden erwachte. Der Küchenboden war weiß gekachelt und steinhart. Die Verlegung der Fliesen war damals keine günstige Angelegenheit gewesen.
Dieter hatte schlecht geschlafen. Dabei bildete der Tisch über ihm einen provisorischen Mückenschutz. Es war Sommer. Er lag gestreckt auf dem Rücken unter seinem Holztisch in der 10 m² Küche. Die Arme verschränkt als Kopfkissen unter sich. Er starrte auf die Tischplatte. Neben ihm auf dem Fußboden lagen 2 zersprungene Eier Größe M. Bio-
Eier. Dieter fror ein wenig, lag er doch fast nackt auf kalten Fliesen. Hätte er das gewusst, hätte er ein Handtuch unter sich platziert. Es war die erste Sommernacht gewesen. Dieter hatte nicht mit solch einer Kälte gerechnet. Vielleicht hatte die Übernachtung eine Erkältung zur Folge. Er hoffte nicht. Es war schwierig sich wegen selbstverschuldeter Erkältung bei der Arbeit abzumelden.
Dieter brummte der Kopf. Er litt spürbar unter Schlafentzug. Er bedauerte wirklich, nicht in seinem Bett geschlafen zu haben. Jedoch hatte es der Schimmel in seinem Schlafzimmer geschafft, ihn davon abzuhalten. Er war Samstag extra früh ins Bett bzw. auf den Boden gegangen, um genügend Zeit zu haben, sich an die ungewohnte Schlafsituation zu gewöhnen. Als er um 2 Uhr morgens immer noch nicht eingeschlafen war, richtete er sich auf und stieß sich an der Tischplatte den Schädel. Er ärgerte sich kurz über sich selbst. Weil er schon in der Küche war, wollte er sich 2 Spiegeleier machen. Zumindest war das sein Plan gewesen. Die Eier allerdings  fielen ihm vor Kopflosigkeit aus der Hand.
So lag er da, halbnackt, frierend, neben sich die 2 spiegeleierförmig aufgekommenen Eier.
Jetzt war es jedenfalls 11 Uhr 50. Dieter hatte verschlafen. Er sollte seit 8 Uhr in der Schule sein.
Dieter war 23 Jahre alt und machte eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann.
Immer wieder sonntags musste er zur Berufsschule.
Insgeheim freute sich Dieter, zu Hause bleiben zu können. Zufälligerweise war auch verkaufsoffener Sonntag. Also beschloss Dieter, am Nachmittag einige Erledigungen zu machen. Vorsichtigerweise, sich nicht den Kopf stoßend, krabbelte Dieter unter dem Tisch hervor und bewegte sich in sein Schlafzimmer. Dort öffnete er den Kleiderschrank und kleidete sich fein ein.
Letztendlich trug er eine quietschrote Hose, dazu einen grünen Pullover und ein weißes Paar Nike Turnschuhe. Rot und Grün bildeten einen Komplementär-Kontrast. Das hatte Dieter mal in der Schule gelernt. Die Turnschuhe unterstrichen Dieters sportliches Erscheinungsbild. Er stellte sich vor den Spiegel und posierte in sexy Pose. Er hatte ganz vergessen, wie heiß er doch aussah. Er fasste sich an die Nase und verbrannte sich. Er war sonst nicht so narzisstisch. Eitel wie Dieter war, begab er sich ins Badezimmer und zupfte sich die Augenbrauen. Gleich darauf schaute er auf die Uhr. 12:30 Uhr. Genau die richtige Zeit für eine Tiefkühlpizza. Während die Pizza vor sich hin schmorte, besorgte Dieter vorausschauend Einkaufstaschen und den Pfandbeutel. Es sollte kein Großeinkauf werden. Er aß genüsslich die frische Salami-Pizza, die er extra mit fettarmem Käse belegt hatte. Dann lief Dieter die Treppen des Wohnblocks nach unten. Er wohnte im obersten Stock. Diese Gegebenheit unterstützte Dieters Fitnesswahn. Wahrscheinlich war er extra wegen dieses sportlichen Aspektes dort eingezogen. Gleich am Fahrbahnrand stand Dieters Fiat Panda. Dieser wirkte sportlich wie Dieter selbst. Das Auto war von Rallye-Streifen überzogen. Er bestieg das Auto.
Dann fuhr er zum nächstgelegenen Einzelhandel. 


Fortsetzung in der PDF:
https://www.dropbox.com/s/xrydnipev9y8ybl/Der%20braune%20%20Hund.pdf?dl=0



Freitag, 3. Juni 2016

Die geile Schnecke

Die geile Schnecke

Eine dicke Schnecke kroch daher,
in ihr Haus passt sie schon lang nicht mehr.
Überfressen hat sie sich sicherlich,
der ungebetene Gast im Beet,
an Salat, Gurken und was noch so reingeht.
Dick von Salat und Gurken?  Sicherlich!
Das wär allerdings gelogen,
Tagtäglich.  Heimlich!
Hat sie sich zum Nachtisch Pizza reingezogen.
Dass sie nun nicht mehr ins Haus passt,
das ist zwar grässlich,
doch findet sie sich selber auch noch hässlich.
Aber es war nicht immer so!
Sie war mal hot,  sexy und heiß,
ja das sexiest Tier alive,
die schönste im ganzen Tierreich!
Ganz vorne auf dem Titelblatt!
Doch das war einmal.
Jetzt ist sie fett!
Würde sich von der Rose stürzen,
wenn sie nur den Mut dazu hätt.
Wenn bloß die eine nicht gewesen wäre,
diese eine Nacktschnecke ihn nicht verarscht hätte.
Dann wär er jetzt nicht so leer,
ohne sie macht alles keinen Sinn mehr.
Es ist zum Heulen.
Da rät der Igel unsrer Schnecke:
"Geh zur Eule um die Ecke.
Die ist Ernährungsberaterin.
Die kriegt dich wieder hin.
Dann macht dein Leben wieder Sinn."
"Schnecke",  spricht die Eule ehrfürchtig.
"Treibe Sport,  gehe laufen.
Lenk dich ab von der letzten Beziehung,
finde im Sport wieder Erfüllung.
Runde für Runde verlierst du deine Pfunde.
Sportschuhe kannst du beim Käfer kaufen.
Außerdem keine Pizza mehr,
die wiegt zu schwer. "
Die Schnecke tat,  wie ihr geraten.
Seitdem kann sie jeden Tag wieder mit Vollgas durchstarten.


Lampenfieber

Lampenfieber

Ich möchte mich Ihnen vorstellen.
Ich bin Zauberer,  Magier,  Illusionist.
Der Typ,  der Leute zersägen lässt.
Der Typ,  der Gedanken liest.
Der Typ,  der Knoten löst.
Dein Typ,  auf den jede Frau steht,
wenn er im Anzug auf die Bühne geht.

Wenn es nur nicht dieses eine Problem da gäbe,
dass wenn ich auf der Bühne stehe,
und Frauen sind in meiner Nähe,
mich Lampenfieber durchziehe,
und ich von der Bühne fliehe.

Wie peinlich ist das bitte,
wenn der große Zauberer,
der deutsche David Copperfield,
ganz plötzlich von der Bühne flieht?

Also sprach ich großer Star,
mit meiner Mutter.
"Ach Alfred,  mein kleiner Bub.
Du musst dir das Publikum nackt vorstellen,
denn rundum nackt,  hast du deine Angst im Sack!"

Nackt sehen soll ich das Publikum,
und auch die geilen Frauen,
worunter meine Mutter nie weilt,
die ist für sowas zu alt.

Samstagabend,  meine Show beginnt,
hinterm Vorhang,  mein Schweiß rinnt.
Lampenfieber, so denke ich,
diesmal,  besieg ich dich.
Als der Vorhang zur Seite schnellt,
hab ich mich stammelnd vorgestellt.

Ich bin Magier, Zauberer,  Illusionist und -
Ihr seid jetzt nackt -  Punkt.
Ich öffne wieder meine Äuglein,
in der ersten Reihe direkt 3 nackte Fräulein.
Unfassbar,  denke ich,  wie geil!
Das denkt sich auch mein Schwanz:

"Alfred,  nie gedacht, dass du wirklich zaubern kannst! "

Sonntag, 17. April 2016

Von Eseln und Eseln

Von Eseln und Eseln                                                              4. März 2015, in Ilmenau

Richard Niedler

Das









ist ein Esel.

Und das 













Wir bewegen uns in einer Zeit, die vielen Veränderungen ausgeliefert ist:

Technischen Neuerungen, die einerseits das Leben einfacher und einseitig besser machen, aber auf der anderen Seite weniger verständlich  und begreifbar werden.
Ergreifenden Mediensensationen, die uns mit Produktneuheiten Bedürfnisse einbläuen, sich unbewusst von immer mehr Besitz abhängig zu machen.

Abnormen Erwartungen, die sich uns angesichts funktionsfixierten Arbeitsmarkts und durch mediale Einflüsse auf allen Kanälen zu Depressionen stressen.
Und zu guter Letzt Verminderungen natürlicher Ressourcen und Steigerungen des Drucks, effektiv nachhaltiger auf der Erde zu gastieren.

Es gibt viele Meinungen zum Fahrradfahren.
Hier kommt meine.



Der Esel, weder das Tier noch der Autofahrer, sondern der mancherorts antiquitäre Drahtesel, kann ein Weg in die richtige Richtung sein.
Fahrradfahren spart die Geldausgaben ein für:
PKW-Führerschein, Kfz-Anschaffung, Kfz-Versicherung, Kfz-Steuer, Kfz-Reparatur, Kfz-AU & Kfz-HU Fahrradfahren spart den Stress, der beim Autofahren durch Lärm, Hektik & Hetze und andere unfähige Autofahrer unbewusst, weil gewöhnt, ausgelöst wird.
Fahrradfahren baut sogar Stress durch körperliche Aktivität natürlich ab. Die Flucht in Bewegung ist, Vesters Phänomen Stress lehrt, eine uralte instinktive Stressreaktion, die heute immer mehr unterdrückt wird.
Und wenige wissen, wie wichtig, die Fitness Umschau lehrt, gesunde Beinmuskulatur überhaupt für den ganzen aufsitzenden Körper ist!
Fahrradfahren erspart auch einige Unabhängigkeiten und bringt Freiheit zurück.

Das Fahrrad lässt sich in der makro-mechanischen Funktionsweise noch bei Defekten  durchschauen. Es besteht bei all der Einfachheit kaum Defektpotenzial. Dies befördert das Fahrrad zu einem verlässlichen Verkehrsmittel.
Bei all den Abwendungen von Natur zu Technisierung, Optimierung, Verunnaturierung, bildet das Fahrradfahren auch noch einen direkten offenen Bezug zur Welt, zur Natur! Natürlich ist es weniger "anonym" und abgekapselt, abgeschlossen.
Die Physik noch einmal ins Auge gefasst, und auch die Leistungsgesellschaftsmentalität, macht Fahrradfahren genau das erfahrbar, was Arbeit im eigentlichen Sinn ist.
Arbeit ist dabei, ganz und gar nicht entfremdet, die geleistete Muskelarbeit, um das Körpergewicht X entlang der zurück gelegten Strecke von A nach B zu bewegen.
Je mehr Kraft in die Pedale gestemmt wird, umso schneller gelangt der Radler ans Ziel und umso mehr hat er geleistet.
Das schadet seinem Selbstbewusstsein anhand des sichtbaren Erfolgs ganz im Gegenteil.

Fahrradfahren emittiert gar keine Schadstoffe, wobei selbst die Nachhaltigkeit aufkommender Elektroautos mit ihrem Stromverbrauch sich erst mit dem Wachstum effektiverer erneuerbarer Energien einstellt.
Und der Bio-Kraftstoff, vielleicht musste dafür der eine oder andere Esel schon verhungern.
Aber mit dem Drahtesel sei man so unglaublich langsam. Das koste so viel Zeit. Und Zeit ist Geld. In dem Fall könnte man seine wirklichen Bedürfnisse neu überdenken, das "Zeitdiktat" entlockern und dann bewusst mit dem Fahrradfahren ein Zeichen setzen für den in Mode gekommenen und wichtigen Begriff der"Entschleunigung" setzen.
Gegen die Zeitverknappung, den Turbo-Abi-Wahn, die Verflachung und Quantität von Information auf Kosten der Tiefe und Qualität. Vielleicht gegen manchen "technischen Fortschritt", wenn dieser durch mehr Arbeit in kürzerer Zeit Arbeitskräfte, sogenannte Human Resources, in die Freiheit entlässt.
Fahrradfahren aber kann aus so einigen Perspektiven als "sozialer Fortschritt" durchaus willkommen geheißen werden, wenn es die Menschen von sich weniger isoliert und die Erde, in der wir und nachfolgende Generationen noch zu leben gedenken wollen, schützt.
Nicht zu vergessen: Bedrohte Tierarten!

In diesem Sinn:
Sei kein Esel!
Fahr den Esel!

Jeder hat ein Rad.
Fahr es . el





_____

EDIT 22.02.2018

Ob der Radweg dann auch am Ende genutzt werden würde?




Yoga-Stunde

Yoga-Stunde

Verspannt und müde bin ich jetze,
ich mich auf meinen Drehstuhl setze.
Ich bin kaputt, ich bin geschafft,
da hab ich Yoga-Musik
auf Youtube angemacht.

Die Füße hoch, im Schneidersitz,
Die Augen zu, zu einem Schlitz,
Vor meinem Computer,
fahr ich mich runter.
atme ich tief, atme ich ein,
atme ich aus – und wieder ein.

Das Ticken der Uhr, das nervt mich sehr!
Das halte ich nicht aus. Batterien raus!
Und ich atme tief ein – und wieder aus.

Die nächste Störungsquelle! Ist die noch ganz helle?
Meine Tür quietscht unerhört. Das stört!
Der Tür geh ich an den Kragen, wie soll ich sagen,
die Alte will mich doch verarschen!
Tür aus der Angel raus.
Und ich atme tief ein – und wieder aus.

Die Augen wieder zugemacht,
draußen plötzlich ein Krach.
Die Kirche läutet zum Gottesdienst,
Die Ruhe am Sonntag sei mir vermiest.
Unerhört! Da hab ich mich beim Pastor beschwert.
Ich meditiere, brauche Ruhe,
was stören Sie in dieser Frühe.

Ich atme hastig ein und schnell wieder aus,
die Aufregung macht mich ganz müde.

Ich mache die Musik aus – und schlafe ein.

Sonntag, 10. April 2016

WC 3.0

WC 3.0

Es war mal wieder einer dieser Tage. Dieser Tage, an denen ich spontan eine Toilette benötigte. Und zwar dringend. Also machte ich mich auf die Suche nach einer öffentlichen Toilette, welche es zumindest auch in meiner Heimatstadt gab.
Es war das Jahr 2020, als ich während eines Tagesausflugs in Ilmenau von akutem kotalen Entladungsdruck überrascht wurde.
Mein Verdacht, eine Toilette am Busbahnhof zu finden, bestätigte sich rechtzeitig. Ich schaute noch einmal auf die Uhr, einmal hinter mich und drückte den grünen der Knöpfe. Ja, ich habe die schlechte Angewohnheit, vor jedem WC Besuch genauestens auf die Zeit zu achten. Denn Zeit ist Geld.
Das ovale Portal öffnete sich mit einem hydraulischen Zischen.
Reflexartig setzte ich den ersten Fuß durchs Portal. Rasch zog ich das zweite Bein in die Kabine hinterher.
Und schon hörte ich das automatische Verriegeln des Portals hinter meinem Rücken.
Ohne den Raum richtig wahrgenommen zu haben, brachte mich ein Fließband oder Laufband im Bruchteil von Sekunden vor die Kloschüssel, worauf mich ein Paar Roboterarme hob, unterdessen eine Kamera mein Gesicht scannte "Pieeeeeep. Dringende Notdurft wurde analysiert."
Mir rann eine Schweißperle die Nase runter, die noch bevor ich sie mit meiner Zunge erreichte, von einer Art Sauger geklaut wurde.
Kurzzeitig beruhigte ich mich etwas, während die Technik wieder hinter den Kacheln an der Wand verschwand. Vor lauter Aufregung war mir plötzlich nicht mehr danach zu scheißen. Viel eher war ich in der Stimmung zu laufen, wegzurennen, die Flucht zu ergreifen. Trotzdem hatten die seltsamen Apparate mir bereits die Hosen runtergezogen und ich saß auf der Klobrille.
Alles machte plötzlich einen ganz normalen Eindruck, wenn ich nicht wüsste, was passiert war. Oder war ich auf der Toilette eingeschlafen? Da war ein Waschbecken, ein Trockner, ja sogar Klopapier neben mir.
Ich wollte mir gerade die Hose hoch ziehen, da pikste mir etwas von unten in meine vier Buchstaben.
"Infektion aus Schweißperle analysiert.", ertönte die Roboterstimme.
Ich wollte aufspringen und laufen!
Vor Panik und Schmerz!

Ich verhedderte mich in meinen Hosen und fiel bauchlings auf die Fliesen. Keine Ahnung, was dann passierte. Weißt du es?




//
"Dieses Bild soll eine Geschichte erzählen.
Ich bin nicht so gut im Geschichtenerzählen und schweife oft vom Hauptgedanken ab. Leider... Nun gut:
Schwarz.
2016
Schwarz
Man sieht das Bild.
Die Kamera fährt über den roten Teppich zum Portal vor.
Das Portal schwebt zur Seite und macht den Weg frei.
Im Inneren schließt sich das Portal schnell.
Wir sind gefangen im WC 3.0.
"Willkommen. Willkommen zu WC 3.0!", erklingt eine Roboter-Frauenstimme.
Innen ist alles weiß gefliest. Es gibt nur eine Luke im Boden.
Ein roter Sessel fährt hoch.
"Setzen Sie sich, bitte!"
Es wird sich gesetzt.
Ein Roboterarm hebt uns in die Luft und uns wird die Hose ausgezogen.
"Entspanend Sie sich, bitte!"
Um uns die Arbeit zu erleichtern, kommt nach einem gefährlichen Messerschleifen-Geräusch ein zweiter Robotoerarm mit gefährlichem Aufsatz, der uns in den Hintern gepresst wird. Wir werden entpumpt.
Es ist zwar beim ersten Mal etwas schmerzhaft, aber durch diesen Vorgang sparen wir uns die "Drückarbeit" und müssen uns nicht die Hände schmutzig machen.
Am Ende gibt uns das WC noch ein paar Ernährungstipps für eine bessere Verdauung.
Das Portal entlässt uns wieder in die Freiheit."

Donnerstag, 7. April 2016

Bewerbung Nr.122

Bewerbung Nr.122

Sehr geehrte Damen und Nicht-Damen,
Ich begrüße Sie herzlich in Gottes Namen, so sage ich Amen.

zuletzt bekam ich viele Absagen,
Man packte mich am Kragen, lehrte mich das Verzagen...

Dabei habe ich gehört, man solle beim Bewerben aus der Masse herausstechen, brechen alle Norm,
darum bewerbe ich mich heute mal in Gedichtsform.

Ich bewerbe mich auf Ihre Stelle,
www.jobboerse.arbeitsagentur.de/ war meine Quelle.

Ich bin Schüler des Ästhetischen Profils mit Kunst und Musick.
Ich bin sportlich und nicht dick.

Ich bewerbe mich in Ihrem Unternehmen, denn meine Stärken liegen ganz im Einvernehmen mit jenem.

Ich bin kreativ, selbstbewusst sowie zielstrebig und sozial.
Und das sind nur 4 meiner Stärken an der Zahl!

Ehrlicherweise ergänze ich noch ein paar Schwächen.
Dazu gehören eindeutig eine minimale Sehschwäche und eine Schwäche für Schokolade (Kinderriegel).
Schade Schokolade, ich spinne gerade.
Eine echte Schwäche wäre die Sache mit der Sozialität, die bei mir schon fast selbst benachteiligend gegenüber steht.

Ach machen wir's kurz:
Ich bin der Richtige für einen Platz,
Ich bin ehrgeizig und mehr
Meine Stärken wiegen schwer,
Und das hab ich jetzt gefasst in einem Satz.

Ich wäre überaus froh über ein paar nette Worte, falls Ihnen diese jetzt nicht fehlen.

Liebe Grüße

Montag, 22. Februar 2016

Die Verfolgung

Die Verfolgung

Ein Mann, der geht spazieren,
Seine Augen eine Frau erstieren.
Ohne sie zu genieren,
Ihm gefällig, verfolgt er sie unauffällig.
Hinterm roten Schild „Stop“,
Da biegt sie ab,
Der Gute Herr steppt,
Um die Ecke,
Fast abgehängt, hängt fest im Gestrüpp,
Mit seiner Jacke.
Doch der Mann hängt der Frau so hinterher.
Dass die Jacke sich am Faden auflöst,
Das merkt er nicht mehr.
Er töst, ja er töst ihr so hinterher.
So hinterher, so wie er ist,
Die Jacke er gar nicht vermisst.
Der Mann ist ja so besessen,
Er gar nicht checkt,
Vor lauter Heck-Meck,
Ist seine Hose auch noch gerissen.
Unser guter Mann ist sehr gerissen.
Was kümmert ihn die Entblößung?
Der Frau will er hinterher bloß,
Ob er nun läuft in Hemd und Unterhos,
Er will nur wissen, wo geht sie rein, in welches Haus.
In die Flötengasse eingebogen,
Da beißt’s in seinen Hosenboden,
Ein Kläffer, der hat zugeschnappt,
Der Mann, er scheint in Trance,
Oder vertieft in die Verfolgungsjagd,
Er kriegt das nicht mit.
Er kriegt nicht mit, dass die Unterhose entglitt.
Egal, dann ist die Hose eben weg,
Das Hemd hängt über seinem besten Stück.
Welches Hemd?
Eben war da noch ein Hemd.
Wie soll es anders sein.
Er schenkte es beiläufig einem Fremden.
Keuch, die Frau schließt die Türe auf,
Ein Husten bringt der Mann heraus.
Steht da draußen,
Wie eine nackte Maus,
Eine Maus ohne Fell,
Mann, lauf, lauf, schnell!
Bevor sie dich sieht und ins Internet stellt.