Samstag, 8. Dezember 2018

Stille Nacht, heilige Nacht

Stille Nacht, heilige Nacht

Lass uns an Weihnachten 
einmal einsam sein,
uns an der nächtlichen Stille erfreu'n,
wenn alles schläft und keiner spricht,
dem Weihnachtsgeist lauschen, 
mehr nicht.

Unter ruhigem Himmel 
hörst du deinen Geist,
der Baum spricht, die Sterne sprechen,
von ihrer Herrlichkeit,
zart besinnen sie uns leis'
zur Kleinheit unseres Daseins.

Sie sind einfach da, ganz ohne Absicht,
haben Ruhe und Zeit für alle Ewigkeit,
wollen nicht mehr und nicht mehr sein,
nur uns den Weihnachtsgeist zeig'n.

Indem sie nicht sprechen, 
sprechen sie am deutlichsten,
"sich selbst zurück zu nehm'n",
wie einst Christus aus Betlehem,
erinnern an das Gute in allem,
ob im Freund oder anderer Gesinnung.

Lass uns nicht 
den Glauben ans Gute verschlafen, 
und Platz für wohlwollende, bedingungslose Liebe schaffen,
Platz für andere und deren Namen,
nicht wie die Herberge in der Nacht,
als Josef und Maria kamen.

Lass uns auf das Gute im Menschen bauen,
Vertrauen gewinnen,
dass Schuld und Vergebung an Platz verlieren.
Lass uns einmal über uns selber schlafen,
statt darüber, was wir als nächstes kaufen.
Lass uns weniger Sinn erwarten,
als Sinn dem Anderen zu geben.

Und wenn etwas für dich bedeutungslos scheint,
schau in die Pfütze,
ihre Reflexion der Sterne,
auch du bist doch bedeutungslos
für Vieles in der Ferne.

Lass uns von den heiligen Lichtern
hinter der kalten Jaheszeit
reinen und wärmenden Wein einschenken,
das Licht, die Stille, die Ruhe,
der Weihnachtsgeist muss einlenken,
nur Unwichtiges kann ablenken,
dass wir das rastlose Suchen aufgeben können,
wenn wir Seelenruh' und -frieden finden,
wenn wir Sinn, Wahrheit und Schönheit erkennen.



(Bevor wir über Böses nachdenken,
lass uns lieber still sein.)
(Und wie jetzt war es still gewesen 
zu Christi Geburtsnacht,
er schrie nicht,
sondern er hat gelacht.
//zumindest im Originaltext)

--

Nachwort
//
In der aktuellen DM-Zeitschrift wurden die liebsten Weihnachtslieder der Deutschen präsentiert. In einer Spalte daneben wurde vom  Direktor der Pop-Akademie Baden-Württemberg die Herausforderung gestellt, "Stille Nacht, heilige Nacht" müsste mal neu interpretiert werden.
An 2 Musiker teilte ich diese Information über Instagram, war aber auch selber neugierig, was das Lied zu erzählen hat und wie man den Inhalt neu erzählen kann.
Ziemlich alt finde ich den Text.
Doch was steckte an Bedeutung für uns heute darin?

Auffällig war mir zunächst, dass statt wie im Original  von 1818 Jesus 1848( die heutige gängige Version) zu Christus umbenannt wurde.
Ein Kinderchor auf Youtube hatte es sehr angenehm gesungen.

Insgesamt glaube ich, dass es schwer ist den kirchlichen Inhalt für ein größeres Publikum würdevoll neu zu schreiben.
Auch eine poppigere Neuinterpretation der "himmlischen, engelhaften" Melodie stelle ich mir schwer vor, sodass der Inhalt dazu passt.
Ich fing einfach an, alle möglichen Ideen zu sammeln und einen normalen Text zu schreiben. Ich habe versucht, das Göttliche und Kirchliche möglichst rauszulassen, weil es 1. manche abturnt und 2. weil es hinter dem Kirchlichen mehr beinhaltet: eigene Seelenruhe, Still-sein(Zurückhaltung), Agape(Selbstlose, bedingungslose, göttliche Liebe), Unschuld und Gutartigkeit von allem.
Am höchsten scheint aus dem Lied aber der Gedanke der Zurückhaltung und Ruhe,  finde ich.
Schweigen, ruhig sein, Ruhe finden, Rast machen, Rastlosigkeit aufgeben,
Aber auch Wahrheit, wahre Werte, die Anerkennung der eigenen Schwächlichkeit, Dämlichkeit und Bedeutung vor der erhabenen Natur und anderen Menschen(Zurückhaltung, nicht Überheblichkeit, auf Augenhöhe, Würde, Respekt, Akzeptanz) verbinde ich mit dem Lied.

Gott liebt alle. Alle Menschen sind vor Gott gleich und seine Kinder. Christus ist der Retter und hat Menschen von Schuld und Sünden befreit.
Doch der Glaube ans Gute im Reichtum der Facetten funktioniert auch ohne Gott.

Interessant in den Originaltexten fand ich, warum alles nachts so betont still ist.
Man möchte antworten, die Menschen würden einfach schlafen, darum wäre es eben ruhig.
Doch könnte die Geburt des Messias auch erwartungsvolle Aufregng und eben Unruhe bedeuten(wie bei "das Leben des Brian", wo ihm alle nachstürmen und Brian nur seine Ruhe will haha). Die Nacht allein ist nicht Argument genug für die betonte Stille.
Vielleicht bleiben die Menschen bewusst fern, halten sich zurück, um dem "holden Knaben im lockigen Haar" Ruhe zu schenken.
Interessant finde ich, was die Selbstlosigkeit und aufopfernde Liebe Christi betrifft, dass die Herberge Maria und Josef(dem hochheiligen Paar) keinen Platz geben wollte, trotz der dringlichen Umstände könnte man sagen.
Dass Baby-Christus nicht mit Schreien die Stille zerschneidet, sondern aus "göttlichem Mund" lacht, finde ich lustig.



Notizen 
//

wahrheit erkennen

lass ruhe in dich 

ohne rast suchen
seelenruhe finden

wir suchen ohne Rast,
weil 
die heiligen verlobten fanden keine rast,

DEMUT

erhabenheit

seelenruhe

selbstlosigkeit

ablenkung
die natur will nicht ablenken,
sondern einlenken.

kerzen und lichter im kontrast zur dunklen zeit erinnern an gottes sohn, an nähe, liebe und wärne.

in angesicht der erhabenheit.





Sonntag, 4. November 2018

Meine Welt (alter Essay)


Moin,

ich habe mich während der Osterferien mal rangesetzt und für Philo, 12. JG, ein kurzes Essay zur These Ludwig Wittgensteins "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt" verfasst.

Erörternder Essay

Die These:
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ - Ludwig Wittgenstein

Im Folgenden geht es um die obige These. Zuerst soll die Bedeutung der These geklärt werden. Im Anschluss wird die These bewertet.

Die Analyse:
Die Grenzen meiner Sprache: Meine Sprache + Die Grenzen

Meine: „Meine“ als Possessivpronomen kann sich in diesem Kontext einerseits auf die einzelne Person, Ludwig Wittgenstein, beziehen, aber andererseits sich auch auf die Menschheit an sich in Abstufung zu anderen Populationen mit komplett anderen Sprachen und Welten beziehen. In diesem Falle würde Ludwig Wittgenstein als Mensch für alle Menschen sprechen. Ich werde den Essay jedoch auf der Annahme basieren lassen, dass Wittgenstein im Zitat für sich selbst spricht. Das hat nämlich den Vorteil, dass man dadurch später auch noch die zwischenmenschlichen Grenzen der Sprache genauer untersuchen kann.

Sprache: Sprache ist die Art und Weise, etwas auszudrücken.
Hierbei kann Sprache jegliche Form des Ausdrucks oder der Informationsübertragung sein.
In vielen Populationen ist sie überlebenswichtig, so dient sie z.B. beim Menschen zur sozialen Interaktion, bei Tieren zum Warnen vor Feinden. Letztendlich bestehen wir auf Basis der Sprache, insofern dass unsere DNA durch Kodierungen unsere Körperzellen bilden lässt.
Beispiele für Sprache: Verbalsprache: Deutsch, Hochdeutsch, Bildungssprache, Chinesisch, Gestik & Mimik , Kunst, Wau-Wau, Kikeriki, Schrift, Zeichenfolgen von DNA-Nukleotiden

Die Grenzen meiner Sprache: Die Sprache des Einzelnen ist auf der einen Seite dadurch begrenzt, dass sie nur von Individuen verstanden und verarbeitet werden kann, die selbst diese Sprache sprechen. In diesem Fall liegt die Grenze außerhalb des Senders. Der Sender kann noch so viele Sprachen bzw. Mittel des Ausdrucks beherrschen, wird aber nicht verstanden, wenn die anderen die Signale nicht dekodieren können. Auf der anderen Seite ist die Sprache des Einzelnen dadurch begrenzt, dass der Sender nur begrenzt viele Möglichkeiten des Ausdrucks kennt. Die Fähigkeiten der Sprache hängen von Vererbung und Erziehung ab. In diesem Fall liegt die Grenze innerhalb des Senders.


Die Grenzen meiner Welt: Meine Welt + Die Grenzen

Meine Welt: „Meine Welt“ bezeichnet im Gegensatz zu „die Welt“ die Welt, wie sie jede einzelne Person in ihrem Leben individuell wahrnimmt. „Meine Welt“ ist der unterschiedliche Bezug zwischen Welt und Individuum. Z.B. würde ein ungebildeter, reicher, glücklicher Herr beim Durchqueren einer grünen Wiese weniger auf vierblättrige Kleeblätter achten als ein armer. Je nach Veranlagung und Entwicklung nimmt jeder „seine“ Welt unterschiedlich wahr. Veranlagung und Entwicklung führen auch zu verschiedenen Handlungen und Verhaltensweisen. 

Die Grenzen meiner Welt: „Die Grenzen meiner Welt“ sind einerseits durch physische Gegebenheiten wie z.B. Aussehen, Einsperrungen, andererseits durch psychische Gegebenheiten wie z.B. Sucht, Denken, Sprache gegeben. Auch äußere Gegebenheiten wie z.B. fehlende Menschen, kein Essen begrenzen die eigene Welt.

bedeuten: Das Verb „bedeuten“ stammt vom Nomen „Bedeutung“.
„Bedeutung“ ist unterschiedlich definiert. Drei Definitionen kommen für mich hier in Frage.

1. für die Definition eines Begriffs; Beispiel: „Die Bedeutung von ‚Junggeselle‘ ist ‚unverheirateter Erwachsener‘.“
5. für die Bedeutsamkeit von etwas. Beispiel: „Dieses Erlebnis war von großer Bedeutung.“
6. für das Verursachende in einem kausalen Zusammenhang. Beispiele: „Rauch bedeutet Feuer“ oder „Die vielen Fehler bedeuten, dass er unter Stress steht“.
(Wikipedia: Bedeutung:  http://de.wikipedia.org/wiki/Bedeutung_%...philosophie%29, Stand: 15.04. 2011)

Anfangs schien mir die erste Definition auf den ersten Blick recht sinnig:
„Die Grenzen meiner Sprache = die Grenzen meiner Welt.“
Allerdings fiel schnell auf, dass die Sprache nur einen Teil der Grenzen ausmacht. Andere Grenzen wie z.B. das Aussehen eines Menschen begrenzen schließlich auch die eigene Welt.
Es könnte aber auch eine Übertreibung sein, insofern, dass die Grenzen der Sprache so wichtig und bedeutsam für die Grenzen der Welt sind, dass andere Grenzen nicht mehr genannt werden. Das würde dann auch Definition 5 ähneln.
Letztendlich passen die Definitionen 5 und 6, nach denen die Grenzen der Sprache, die Grenzen der Welt zur Folge haben oder bedeutsam für diese sind, am besten.
Mathematisch betrachtet macht es so auch mehr Sinn.

Die Grenzen meiner Sprache => Die Grenzen meiner Welt

Meine Sprache + Die Grenzen => Meine Welt + Die Grenzen | - Die Grenzen

Meine Sprache => Meine Welt

Meine Sprache führt zu meiner Welt, in der ich lebe.
Meine Sprache ist bedeutsam für die Welt, in der ich lebe.

Die umgekehrte Wirkung, dass die Welt auch auf die Sprache wirkt, möchte ich im Essay nicht weiter erläutern, da die These Wittgensteins diese weder nennt noch ausschließt.
Inwiefern die Sprache auf die Welt des Einzelnen wirkt und welche Grenzen der Sprache zu Grenzen in der Welt führen, wird nun näher betrachtet.

Hier folgen nun mehrere Beispiele für verschiedene Grenzen der Sprache und deren Wirkung auf die Welt:

1.) Peter kann nur Deutsch sprechen. à Seine Welt ist begrenzt, weil er nur mit gleichsprachigen Menschen kommunizieren kann. Das Fehlen anderer Sprachen macht wahrscheinlicher, dass sein Verhalten weniger durch anders sprachige Werbung beeinflusst wird. Weil er die Sprachen außerhalb Deutschlands nicht spricht, bleibt er eher im Lande. Das Erlernen neuer Sprachen überwindet Grenzen in seiner Welt.
2.) Max spricht sehr schlechtes Deutsch à Max‘ Welt ist im Vergleich zu Peters zusätzlich dadurch begrenzt, dass er nicht in der Lage ist, seine Gedanken verständlich auszudrücken. Er hat weniger Chancen auf höhere Jobs wie z.B. im Management-Bereich. Der begrenzte Wortschatz begrenzt seine Welt.
Die untere soziale Schicht ist sozusagen seine Welt.
3.) Fabian hat Germanistik studiert und ist ein wahres Deutsch-Ass à Der hohe Bildungsgrad und das hohe sprachliche Niveau begrenzen seine Welt, weil er mehr dazu neigt mit ähnlich gebildeten Leuten sich zu umgeben und somit eine Grenze in seiner Sozialität zieht. Auch Hobbies könnten eingegrenzt sein. In seiner gibt es wahrscheinlich Bücher statt Fernsehen.
4.) Manfred kann aufgrund einer genetischen Veränderung in seinem Sprachzentrum nicht richtig sprechen. à Er lebt in einer Welt, in der er auf andere Kommunikation angewiesen ist. Er kann sich bspw. durch Schrift verständigen.
5.) Miriam hat zusammen mit Fabian Germanistik studiert, aber kann zudem auch sehr gut malen à Ihre Welt ist weniger begrenzt als die von Fabian. Die Kunst bietet ihr viel mehr Spielraum, etwas auszudrücken. Über die Kunst kann sie anderssprachige Menschen erreichen. Zusätzlich kann sie in der Kunst Dinge ausdrücken, die sich mit Schriftsprache gar nicht ausdrücken lassen. Dazu zählen Gefühle oder sehr schreckliche Vorfälle wie der Holocaust, der sich in seiner Schrecklichkeit gar nicht in Worte fassen lässt. 

Interpretiert man „meine Sprache“ weiter, kann man auch meinen, dass damit die Sprache der Gene in einem selbst gemeint ist. Das heißt, dass die Anordnung der DNA-Nukleotide als Zeichenfolge festlegt, was für ein Mensch sich daraus entwickelt. Die Sprache der Gene bestimmt dann später die Welt, in der man lebt. Man lebt dann in einer Welt mit oder ohne vererbte Krankheiten.


Abschließend fasse ich zusammen: Die These Wittgensteins ist logisch und stimmt. Die Logik wurde oben überprüft. Ich schätze, dass Wittgenstein entweder aus einer unteren Gesellschaftsschicht kam, durch schlechte Bildung und unausgereifte Sprache in dieser eingesperrt war und sich darüber ärgerte oder aus einer höheren Gesellschaftsschicht kam und sich für die Probleme anderer einsetzte.

 21.04.2011 00:53




Von meinem iPad gesendet

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Nachlass und Selbstreflexion

Nachlass und Selbstreflexion
vom 31.10.2018


Ich, Richard Jörg Niedler, als solcher mit 0 Jahren am 8. Mai 1992 in Eckernförde geboren, will im Sterbefall nachfolgende Worte hinterlassen.

Ganz wichtig: Aus meinem Körper soll und darf zu wissenschaftlichen Zwecken oder für Organspenden Gewinn geschlagen werden! :) Mit etwas Sarkasmus, aber für die Gesellschaft.

Warum auch immer ich gestorben sein sollte, ich vermute an irgendeinem Krebs in der Bauchgegend oder Herz- oder Hirnschlag, ob psychosomatisch durch zu viel Dopamin und Übererregung bedingt oder nicht.

Ich glaube, alle Energien bilden ein ausgeglichenes Kontinuum. Wird etwas verbessert, verschlechtert sich irgendwas, irgendwo, irgendwann wieder.(Butterfly-Effect). Mit jedem Ende, ob in der Liebe oder mit dem Tod, steckt ein Neuanfang.
Und insgesamt ist der Tod nur eine Transformation von Zellen und Energien. 
Eigentlich wäre danach alles ethische Handeln egal, doch ich finde, es ist keine große Sache, wenn man handelt, dann im guten Glauben und Sinn. Und dann versteht man auch, dass andere auch nur nach ihren Möglichkeiten gehandelt haben.

In der Gesamtbetrachtung war ich sehr zufrieden mit meinem Leben und konnte auch aus meinen Leiden und Aufregern Schönes schöpfen. Die Psychiatrie und Medizin und die Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen sind ein Punkt, den man auch nur mit Humor verarbeiten kann. Die "Bildung" und Erziehung zum angepassten, schwachen Menschen ohne Selbst wurde stets von der Masse und der "Polizei des Normalen", der Psychiatrie(als  Einrichtung der Medizin und Wissenschaft) überwacht.
Man könnte sagen, das Leben sei ein Kampf gewesen, sich selbst wieder zurück zu gewinnen. Sich gegen Massenmächte, Autoritäten, anerzogene Glaubenssätze zu behaupten. Ich habe nie an mir gezweifelt, war aber möglichst kritisch mit mir wie mit anderen. Die Kunst ist tatsächlich, die Widersprüche des Lebens, und verschiedenste Menschen zu verstehen und trotz doofer Teile als gut anzusehen. Denn es gibt keine wahre Motivation zum Bösen. Es sieht oberflächlich manchmal nur kurz so aus.
Auch die Liebe ist widersprüchlich, wie die Wirtschaft, so verstanden, dass wenn man was gibt, man was zu erwarten hat und umgekehrt. Auch die gewünschte Nähe entgegen der Freiheit des anderen. 
"Lasse los, was du liebst. Wenn es zu dir zurück kommt, hast du es nie besessen."
"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen:  Wurzeln und Flügel"
Wir alle sind unschuldig! Sei dankbar und achtsam für das, was sich dir offenbart. Sei genügsam und nachsichtig. Wir alle sind gut. Wir alle sind nie perfekt und fertig im Geiste. Wir haben alle ein Recht, frei und glücklich zu sein. Wir sollten nicht als Mensch bestimmen, was für andere richtig ist. Es gibt kein Richtig. Es gibt weniger ewige Wahrheit oder wirkliches Wissen, als wir glauben. Wir sollten nicht als Land bestimmen, was für andere richtig ist. Wir sollten die Abhängigkeiten und Kontrollmechanismen überdenken.
Es scheint zu viele unbeachtete Teilaspekte zu geben. Aber es ist alles auch so komplex und man kann tief fallen.

Das Grundproblem ist das Einsparen von Zeit! Das Gefühl, dass mit Zeit Wert verloren geht!
Ein Problem vielleicht auch der Egozentrismus(gerne weiter Anthropzentrismus, Eurozentrismus), ohne Wertung, dass wir einfach in uns gefangen sind.
Doch es geht nicht um Quantität und Masse. Viele Informationen ohne Tiefsinn. Viel Zeit ohne die richtige Frage. Viel Reden ohne Gespräch. Viele Worte ohne Inhalt. Das ist es, dass durch das Zeitsparen und nützliche, wirtschaftlich-effiziente Denken verdammt viel auf der Strecke bleibt, ohne dass es einer merkt. Auch die Ketten merkt einer nicht, wie eine Kuh, die im Stall groß geworden ist.
Es ist wie der Süchtige, der seine Sucht nicht sieht. Aber eigentlich sollte doch auch der Süchtige süchtig bleiben dürfen?
Ist sein Leben dann zwar nur kürzer, aber dafür schöner in der Zeit?

Falls ich an einer Krankheit gestorben sein sollte, die behandelbar gewesen sein sollte, möchte ich Folgendes Beruhigendes anmerken.
Es ist der natürliche Lauf des Lebens.
Niemand hat mich ermordet. Es war eine Reaktion des Immunsystems gegen sich. Irgendwelche Zellen hatten keinen Bock mehr und wollten sich frei entfalten. Vielleicht habe ich zu viel nachdenken wollen, aber ich habe die Aktivität geliebt. Dopamin als Reizung von körperlicher und geistiger Motorik/Dynamik.
Lebendig sein, sich von Dingen reizen lassen, was, warum(Ursache oder Ziel) macht Spaß! Leider tötet das System mit seinen Dogmen Menschen innerlich, dass nur noch Körper, Maschinen oder Automaten übrig bleiben. Leer oder gleichgeschaltet. Vielfalt? Andersartigkeit? Wir sollten die Andersartigkeit als Bereicherung sehen, nicht als Bedrohung, nicht neidisch auf die Unterschiede sein, sondern sich freuen, was der andere kann. Jeder kann was. Wer bestimmt die Werte?! Was Nutzen für wen genau hat?
Was bringt langes Vegetieren ohne Freude. Man kann nicht alles haben! Wir sind dazu verurteilt, Entscheidungen zu treffen. :D
Ich war mal in einer Verfassung, da fragte ich mich, ob sich unglückliches Leben lohnt. Irgendwie sogar auch das ja. :D
Aber wie kann man Unglück, ein Wort mit ebenso vielen Gesichtern wie Depression mit Kriterien gegeneinander abwiegen?
Er ist glücklicher? Weil er es so ausstrahlt? Die müssen unglücklich sein, weil ich es mir nicht anders vorstellen kann?
Und da sind wir jetzt mal bei der Medizin, die natürlich auch Segen sein kann. Sie will Glück, Lebenszufriedenheit und Leben wiederherstellen.
Gute Frage: Was ist wirklich Aufgabe der Medizin? Ihre Pflicht und Verantwortung?
Und klar, sie kann Leben retten. Doch meine Erfahrungen haben mich zu dem Glauben gebracht, bei dem ich jetzt bin.
Nämlich, dass es sich zu diesen Zeiten für mich nicht lohnt, zum Arzt zu gehen.
Wie manchmal dunkel gefärbte Gedanken und Gefühle gehören die Verspannungen oder Anspannungen zum Leben dazu, wie auch die drückenden Gefühle im Bauch, die immerhin nicht immer da sind. 
Haha ich kann Mitleid einfach ausschließen, in dem ich ernsthaft und ehrlich sagen kann, dass ich es so gut finde, denn so spüre ich durch den Schmerz, dass ich lebe. Außerdem gibt es ja viel Schlimmeres, aber solange ich nicht ins Krankenhaus gezwungen werde zu gehen, will ich mir das nicht antun.
Denn ich habe vorsorglich schon einen Orthopäden besuchen dürfen und durfte auch schon Magen- und Darmspiegelung plus Atemtests für die Bauchgegend probieren. 

Ich denke, ich habe einen stark negativen Glaubenssatz über die Medizin und auch Bildungseinrichtungen, doch das erste möchte ich erklären, denn die Medizin kann den Tod verzögern und darum sollte es hier ja eigentlich gehen.
Ich bin ja auch nachsichtig und milde mit der Medizin. Sie tun das beste, was ihnen möglich ist. Und sie sind trotz "hoher Bildung" gefangen in Denkschulen, Dogmen, Zwängen.
Da liebe ich es, wenn zum Beispiel ein Kinderarzt seine Meinung über seinen Status in der Kollegschaft usw stellt, gerade wenn es um sowas wie Erziehung von Kindern geht.
Also ich gehe eigentlich nie zum Arzt, weil mir der Glaube fehlt.
Das ist so zu erklären.
Ich habe ein Problem mit meinem Körper und kennne die Lösung nicht. Vielleicht wäre eine Lösung, weniger zu denken. Oder sogar Dopaminblocker zu probieren, um die Erregung zu drosseln. Der Erfolg wäre allerdings auch unsicher.
Doch ich habe lieber meinen Geist, meine Aktivität und die körperlichen Symptome als dass ich mich betäube. Und überhaupt: Es ist ja vielleicht nicht für immer! ;) Depressionen und anderes bin ich auch überzeugt, wie ich es mal hatte, dass es eher durch die Zeit und was man da so erlebt von allein wieder weggeht.
Denn wenn du über Monate verschiedenste Tabletten kriegst, deren Wirkungen nur theoretisch bekannt sind, wer sagt, dass die Besserung nach 6-8 Monaten überhaupt auf die Tablette zurückzuführen ist?

Also ich gehe nicht zum Arzt, weil ich gar nicht erwarte, dass er mir helfen kann.
Ich würde vom idealen Arzt erwarten, dass er ganzheitlich informiert ist, leidenschaftlich, interessiert am Leben und am Menschen ist. Dass er dafür kämpft, wirklich auch das Gehirn zu verstehen statt nur zu sagen "das weiß man alles nicht." Generell streifen viele da ihre Verantwortung schnell ab, ohne "Ja, stimmt, gute Frage, das würde mich auch interessieren." 
Einfach Stillstand und ausruhen.
Jedem das Seine. Ich bin der letzte, der anderen was vorschreiben würde. Es sei denn, es fühlt sich für den anderen doch so an. 

Die Zeit in Medizin und Schule

 Ärzte sind Menschen, also machen auch sie Fehler. Das ist ja OK. :) Sie haben nur mehr Informationen auf ihrem Gebiet, sind keine Halbgötter in weiß. Sie haben ihre Zertifikate. Doch sie stehen unte Zeitdruck, weil sie viele Patienten haben. Kliniken sollen keinen Bock haben, mehr Ärzte zu (und Pfleger) zu bezahlen.
Dann wird die richtige Diagnose nicht nur von der Zeitspanne erschwert, also der Zeit für gründliches Untersuchen, sondern vielleicht auch von der Denkfähigkeit, der Flexibilität. Man wird wohl eher erkennen und diagnostizieren, was man schon kennt. Das beruht auf Erfahrungen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen von Krankheiten. Überhaupt scheint es oft an Geduld und Aufmerksamkeit zu fehlen. Beim Psychiater ist es dann so, dass Symptome von Schizophrenie beobachtet wurden, es aber doch eine seltene Immunkrankheit war.(Fall in den USA um 2015).
Wenn eh keiner sicher weiß, was man hat, müsste man mehrere Ärzte am besten besuchen. Das ist zeititensiv, man kämpft mit vollen Wartezimmern, und am Ende für was? Weil ich ein Recht drauf habe und wir die Krankenversicherung haben, die so viele Arztbesuche erst ermöglicht?

Ach ganz einfach,
es lohnt sich für mich nicht, zum Arzt zu gehen. Wie alles werde ich das wohl auch nicht bereuen. 

Freitag, 6. Juli 2018

[06.07.18] "Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine Abfuhr!"

"Sprich sie doch an.
Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine Abfuhr."

Das ist eine dieser Standard-Lebensweisheiten wie auch "Geld macht nicht glücklich.".

Hast du dir mal selber zugehört?
Das Schlimmste ist eine Abfuhr.
Das ist ja, als plane man den Sprung aus dem Fenster im 3. Stock. Das Schlimmste, was passieren kann, ist der Tod. Eine Abfuhr bedeutet einen tödlichen Angriff auf das Selbst. Generell ist es weniger die Aufregung übers Verletztwerden als über die Engstirnigkeit und Erwartungshaltungen des Gegenübers, weil es ja nicht mal zum Kennenlernen kommt.
Man hatte der Angesprochenen in dem Moment eine höhere Bedeutung gegeben. Und das Ansprechen würde offen wie ein Geschenk einem Kompliment der Angesprochenen entsprechen, der man doch zeigt, dass man sie toll, schön, interessant findet. Etwas davon oder alles.
Das Problem ist das negative Image der Männlichkeit. Die überkritische Wahrnehmung, dass man mit der Angesprochenen nur ins Bett wolle.
Also auf der einen Seite heißt es, sie wollen angesprochen werden. Auf der anderen Seite scheinen sie so hohe Erwartungen ans Angesprochenwerden, oder auch Angeschriebenwerden, zu haben, dass der erste Eindruck meistens nicht den Erwartungen entspricht und zur Gegenwehr ruft. Insgesamt würde man ja auch nur aufgrund von Oberflächlichkeit, Aussehen, angesprochen werden, denn den Charakter kenne man ja noch nicht.
Dennoch kann sich Charakter doch in Kleidung, Aussehen, Gesicht und Verhalten manifestieren. Ein amerikanischer Präsident hat einen mal aufgrund des Gesichtsausdrucks nicht eingestellt, weil sein Gefühlsausdruck sich da so eingebrannt hatte, dass er nicht passte.
Es geht beim Sprung aus dem Fenster und dem Ansprechen weniger um den"schwersten aufkommenden Fall" an sich, sondern um die Wahrscheinlichkeit für diesen! Und diese ist erfahrungsgemäß ziemlich hoch. Der Sturz aus dem Fenster erledigt sich theoretisch durch die Physik und die Anatomie. Die Abfuhr erklärt sich aus der fehlenden Unbefangenheit und Offenheit, fehlendem Interesse der Menschen generell. Vielleicht hat es auch was mit Orientierungslosigkeit zu tun, dass vielleicht wenige wissen, welche Werte ihnen wichtig sind oder keine Zeit haben, überhaupt über Menschen oder sich selber nachzudenken.
Belegt durch empirische Erfahrungen und Beobachtungen, gespeichert in der eigenen Statistik.

Mittwoch, 13. Juni 2018

[13.06.18] Gesammelte Handy-Notizen

Gesammelte Handy-Notizen 13.06.18
//
Ich kann meinen Kopf um 360Grad drehen. Ich machs nur nicht, weil ich keinen Bock hab zu sterben.
//
Verwirrtheits-Psychose.
Komische Fragen und eigentlich erschütternde Antworten, doch A bleibt gelassen.

A:
Wer sind Sie denn?

B:
Ich bin dein Vater.

A:
Achso.

A:
Wer sind Sie denn?

B:
Ich bin dein Hund.

A:
Ich verstehe.

A:
Was machen Sie in meinem Haus?

B:
Ich bin ein Terrorist.

A:
Ok.

A:
Wieso sind Sie in meiner Küche?

B:
Ich bin ein AfD-Politiker.

A:
Achso.
//
Leben.
Ich geh zum Lachen in den Keller, ich geh zum Atmen in den Wald,
zum Trinken geh ich in den Keller
und zum Essen in den Wald.
//
Werbespot für Energy-Drink
(Parodie von Double-Bind Kommunikation)

2 Freunde aufm Sofa.
Draussen ist hell.
Einer guckt auf seine Uhr.
Uhrzeit erst 19 Uhr.

"Ich bin müde...."
(Erwartungsvoller Blick zum Freund, dass der versteht er soll gehen.)

(Uhr tickt: 3,2,1,..)

(Freund brutal rauswerfen!)
"(aggressiv)Ich hab gesagt du sollst gehen!!!"
(Freund wurde durchs Fensterglas geschmissen oder an Türrahmen und die Treppen runter durch die Haustür gezogen)

(Bäm!!!)

Sprecher: "(ruhig)Müde?
(aggressiv)Trink ein energy!!!"
//
Neulich bin ich beim Rathaus gewesen,
dem Stadtverwaltungswesen,
da lag ein toter Vogel mitten beim Verwesen,
auf den ich nach "gutem Morgen" habe direkt drauf hingewiesen.
Das hat die gar nicht interessiert,
die ihn mit Absicht liegen ließen,
um Leute anzulocken,
die es zum Eintritt inspiriert.
"Ach wenn ich jetzt schon hier bin, ja da kann ich doch direkt einen neuen Reisepass für 60€ beantragen. Der ist immerhin auch schon seit 4 Jahren tot."
//
Trump als Möwe
mit Seetang als Frisur.
Der Seetang könnte vom letzten Tauchgang noch sein Haupt zieren.
Zu einem Haufen anders seiender Vögel, diese Fremden abwertend:
"Geht mal weg. Ihr seid alle hässliche Entlein!"
//
Nachdem ich den Zug nach Bahnpersonal abgesucht hatte und mich ohne Ticket gesetzt hatte, weil sie sich anscheinend zu gut versteckt hatten.
Plötzlich taucht in Gedanken aus dem Nichts doch ein Kontrolleur auf:

Ich: Na wo kommen Sie denn plötzlich her? Spielen wir heute verstecken? Ich habe Sie schon überall gesucht!

Bahnpersonal: ich bin eben erst eingestiegen. 

Ich: Wunderbar, dann kan ich ja jetzt meine Fahrkarte bei Ihnen kriegen.

Ob ich dann hätte Strafe zahlen müssen? Rein rechtlich hätte ich den Status als Schwarzfahrer gehabt.
//
Alfred: Ursula, sieh mal, die orientalisch und sehr viril aussehenden Herren ziehen sich einfach aus. Ist das hier FKK oder was?

Ursula: Ach Quatsch, Alfred. 
Die haben doch noch was drunter..
Einen Sprengstoffgürtel. 
Wo die herkommen, da ist Krieg. Ist doch klar, dass sie sich aus Eigenschutz bewaffnen.

Alfred: Und damit gehen die schwimmen? Geht man mit soviel Sprengsatz nicht direkt unter?

Ursula: Es kommt auf die Dichte an.

Ursula kennt sich gut mit Physik und Menschen aus.
//
Geschlecht. geht schlecht.
"Es geht schlecht, das schlechtere Geschlecht zu sein."
//
Meine Hobbys sind facebook, instagram und youtube.
//
Wenn ich depressiv bin und ich denke, das leben lohnt sich nicht mehr, dann denke ich daran, was ich alles schon geschafft habe.
Ich habe es geschafft, als Säugling ganz alleine aus meiner Mutter rauszuflutschen.
Ich habe es geschafft!
(Ernsthafterweise sagte ein weiser Mann mir mal, man habe es ja echt damals geschafft, das Rennen gegen all die gegnerischen Nicht-ich-Spermien zu gewinnen.)
//
einflussreich: jemand, der durch kluge Worte andere weiter bringt
abflussreich: jemand, der Scheiße labert 
//
Ey Mann!
Wieso machst du an der Fräsmaschine einen Handstand?
Hast du denn gar keinen Anstand?
Sowas macht man einfach nicht!
Denk doch mal an dein Gesicht.
Setz es bloß nicht in den Sand.
Aber ich geb dir einen Ratschlag.
Mach lieber einen Radschlag,
in die laufende Maschine,
muss dich keiner mehr ertragn,
//
Original Überschrift Zeitungsartikel
Weg mit Urlaubsfunden
Thema
Was man mit Fundstücken wie Steinen am Strand oder anderem im Urlaub machen darf, und ob man es überhaupt mitnehmen darf.
Ich meine, gefundene Wertmetalle in England gehören automatisch der Krone, dem Königreich.
Weg aus dem Urlaub mit Funden.
Las sich komisch, dass es für mich erst klang nach:
Weg mit Urlaubspfunden, wie man die angefressenen Pfunde im Urlaub wieder weg kriegt.
//
Anmachsprüche für den veralteten Fernseher, hoffend, dass sich dieser automatisch anschaltet:
-Tivi, du bist der Größte
-Tivi, deine Bilder passen gut zu meiner Langeweile
-Tivi, sind deine Eltern Terroristen? Deine Bilder sind so scharf wie ich.
-Tivi, du bist immer für mich da. Du machst, was ich will. 
Du bist unterhaltsam. Du bist unkompliziert. 
//
Seit meiner Geburt bin ich schon immer gewesen.
Bis zum Tod, da werde ich verwesen.
//
Egal auf welcher Liste du stehst, ich stehe auf dich.
//
Wer die Tüte nicht ehrt, ist des Inhalts nicht wert.
//
Titel:
SCHEITERN oder VERSAGEN
macht dich hart STARK!
 
Notizen/Hintergrundinfo:
Was am Tag schief gehen kann.
Mit Fehlern umgehen. Aus Fehlern lernt man. Geplante Fehler erschüttern weniger als zufällige.
Aufreger und Aggressionen schönreden/umwerten.
Absichtlich Fehler machen, um daraus zu lernen und also intelligenter zu werden.
Absichtlich Misserfolge produzieren, um daran zu wachsen.
Niederlagen und Rückschläge machen nur stärker.
Absichtliches Scheitern, um sich härter zu machen.
"Wer ausrastet, rostet."
Es gibt oft kein objektives Gut oder Schlecht. Also nach 1. negativem Affekt kühlen Kopf einschalten und positive Deutung suchen.

Szenen:
1.
kaffee über weisses hemd
-> Fuck, ich wollte doch strahlend weiss auf die Hochzeit von Tadelina

-> dieser neue Style wird mich unvorhersehbar attraktiv machen!
Ich werde als nächstes heiraten!

Ahh ichbkönnte mich jetzt rumstressen und den Kaffeefleck extra weg wischen. Naja aber lohnt nicht. Spätestens morgen früh ist da eh wieder ein neuer Fleck.

2.
wasser an blume vorbei
-> Fuck you, scheiss Kanne,bist DU eigentlich komplett scheisse?

-> Geil, voll spannend, wie lang die Pflanze wohl ohne Wasser klarkommt!

3.
essen auf boden fallen
-> Ich könnte ausrasten! Bestimmt 3 Minuten hab ich dieses Brot belegt!

-> Naja, durch das Bücken hab ich jetzt bestimmt die Kalorien wieder verbraucht.
Und die Hundehaare bürsten meine Gedärme von innen. Fein!


Freitag, 11. Mai 2018

[11.05.18] Die Mär vom Meer

Die Mär vom Meer

eine maritime Aquarellisierung

Datenmeer und Wattenmeer -
Zusammenhänge


Das Wattenmeer bedeutet Freiheit und Ruhe, Wellenrauschen, weite Fernen, Unsicherheit. 
Es brennt in den Augen, aber zieht uns reizvoll an.
Das Datenmeer bedeutet Kontrolle und Angst, Informationen rauschen, versinken im Netz, Unsicherheit.
Mehr Daten bedeuten mehr Angst vor Kontrolle. Kontrolle durch Daten.
Aber auch mehr Wasser bereitet Angst vor Kontrolle. Kontrolle durchs Meer.
Führt unser Immer-mehr zu immer mehr Meer?
Mögen Ebbe und Flut berechenbar sein, so scheint die Auswirkung des Mehrs an Wasser genauso unaufhaltsam und beängstigend wie die Vermehrung von Daten, die im Netz gefischt werden und ausgenommen werden.
Die Angst vor Datenhaien beim Surfen im Netz scheint größer als die vor Haien beim Surfen im Meer. 
Aber die Angst,im Meer zu ertrinken, scheint realer und vorstellbarer als in Informationsfluten, die nur unseren Geist erschlagen. Informationen aussieben. Gesiebtes sich klarmachen. Erschütterndes abdämmen.
Netze im Meer sind tödlich für Fische.
Wir sind Fische. Das Netz hält uns und unsere Daten gefangen. Wir hängen fest. Fest in Vernetzungen. Für immer. Der Strom zieht uns ins Datenmeer. Daten strömen. Informationen fließen. Wissen staut sich. Gefischte Informationen setzen sich fest und versetzen Bewusstseinssteine. Hinterlassen auch außerhalb des Netzes elementare Spuren.
Das Meer ist beherrschend, aber lebenswichtig. Ob wir uns treiben lassen oder ob wir schwimmen, das macht den Unterschied. 
Andernfalls bekommen wir schwer wieder Boden, Land und Strand unter den Füßen.
Wir müssen nicht in Informationen ertrinken. Wir können das Fließen aufmerksam beobachten.

Die Meere steigen.
Die Unsicherheit steigt.
Die Meere kontrollieren uns.
Wir kontrollieren die Meere,
Im Chaotischen Ordnung finden.
Im Unsicheren Sicherheit finden.
Freude am Risiko und Abenteuer.
Wir machen uns Sorgen um uns, aber auch um Fische und Daten.

Was wäre das ideale Meer?
Wss wäre das ideale Netz?
Offline oder online?

Donnerstag, 26. April 2018

[26.04.18] Richard David Precht über Leistungsgesellschaft und Digitalisierung

Richard David Precht
in der Stadthalle Heidelberg,
26.04.2018, ca. 20:00 - 21:45

Über Leistungsgesellschaft, ihre Entstehung und die Zukunft angesichts der Digitalisierung

Ungefähr so:
"Ich erzähle das nicht, weil ich Lust auf Katastrophismus habe, aber - es wird so kommen.
Ärzte, die flüchtig untersuchen, könnten auch digitalisiert werden,
Es könnten aber theoretisch viel mehr Berufe ersetzt werden als wir praktisch wollen. Im Kindergarten könnte man natürlich Roboter, so kleine R2D2s, einsetzen. Die Kinder fänden die bestimmt auch toll.
Die könnten mit gewählter Erzählerstimme vorlesen. Sie könnten beim Legobauen helfen. Und sie könnten eine große Kuschelhand haben. Das aber wollen wir nicht. In welchen Bereichen wird es aufs Mensch-sein ankommen? Empathie, Gefühle und Kreativität ziehen die Grenze. Kreative Ideen schöpfen sich aus Langeweile. Aber es gibt kaum noch Langeweile. Kreativität ist planlos. Man sollte nicht zu viel planen. Denn durch spontane Zufälle ergeben sich erst (spannende) Lebensgeschichten.
Auf einer IT-Konferenz habe ich gefragt, wie viele in eine Glücksmaschine steigen würden, die glücklich stimmt. (Robert Nozick - Anarchie, Staat, Utopie)
Nur 10% der Informatiker. Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen Glück und Sinn.
Menschen dürfen im Wert nicht gegeneinander ausgerechnet werden. Autonome Autos müssten ja in jedem Fall berechnen, wer weniger wert ist und dran glauben kann."



precht
stadthalle
kongresshaus
grosser saal

mit sbahn her
erwartungen an vortrag?
kompromiss. das heute und zukunft plus 2 blöcke vergangenheit(geschichte)

der mensch ist zweck an sich(kant), darum steht ihm würde zu.
menschen dürfen nicht im wert vermessem werden.
problem autonome autos: wen überfahren? omas vs kinder? alle möglichen kollionspartner müssten für den fall berechnet werden.

r2d2 im kindergarten.
kuschelroboter mit flauschiger hand, 
viel mehr ließe sich ersetzen als wir wollen
informatik im kindergarten. 
brauchen wir so viele it ler



pflegeroboter

instrumentelle vernunft
effizienz
optimierung
kosten nutzen analyse

revolutionen 1750 england bis heute
gesellschaft im wandel
leistungsgesellschaft
arbeitergesellschaft
leistung!
menschen vermessen.

wirtschaftsliberlismus.

erfindung des geldes.
verträge.

guter mensch?
gute werte vs messbare leistung


griechenland

john locke 
sekretär in england
land von indianern in us
sklavenhandel afrika


handfertigkeit schwer maschinelll imitierbar

roboter empathie und gefühl gleich nein
nur weil demenzkranker das nicht mitkriegt, soll er das nicht erfahren->moral! 

peter thiel gründer paypal
silicin valley forderte mal bge

götz werner, mindestens 1500€


wenn arbeit weg und nix zu tun.
werden leute dann kreativ?
oder destruktiv und depressiv?

versicherungen
finanzamt
juristen(warson akten analyse)


aurbnb

kostenlos jemanden mitnehmen
kostenlose übernachten lassen
viele gute taten werden ökonomisiert.


die menschen machen dann nix mehr, wenn es bge geben würde.
man kann ja mehr arbeiten für mehr geld.

empathie berufe und kreative bleiben. logisch.


hausarzt kann nicht mehr als die technik

bankangestellte nett aber überflüssig

heute schon arbeitslose, aber theoretisch kann jeder arbeit haben.
psychologische gründe. 
motivation job zu wolln etc.

wo kommt es aufs echte mensch-sein an?!

lebenserwartung
1750-1840 in england 
35 bis 31

konkurrenz zwischen menschen und firmen
arbeiter kosten geld, nur so viel, dass sie arbeiten

rente ab 70 bismarck
kaum einer wirfe mehr als 70.

sozialismus wird eingestreut

intrensische motivation!

würde 
italienische philodophie

ohne freiheit keine würde
aufklärung 

technisches denken
kybernetik(ca1940)
im silicin valley
verhalten berechnen
menschen berechnen
big data
cambridge analytica
filterblasen, cookies

berechenbarkeit
gewohnheitstier


"ich habe keine lust auf katastrophismus, aber - es wird so kommen"


etwas technisch lösen:
0. problem erkennen
2.lösung finden

"ursupieren"

flüchtlingsproblem vertagt, aber nicht gelöst

es fehlt langeweile für kreative ideen

kreativität ist ungeplant
ziele selber suchen
probleme selber suchen

silicon valley sieht probleme, die auch precht selber nicht sieht.

dinge, die wert im leben haben, lassen sich nicht rational schaffen?! 


geschichte und plan
geschichte = plan mit umwegen zur erreichung

robert nosics
gläcksmaschine
utopia

Sinn und Glück:
kinder bringen nicht viel glück, wurde berechnet mit fragenkatalog.
ergebnis ähnlich glücksfördernd wie putzen.

glück ist mehr als die summe der momente


stolz bringt spass
silicon valley verwechselt sinn und glück.
wir dürfen nicht zu gelenkten konsumenten werden.

alles geplant und berechnet:
es fehlt die geschichte

spontanität vs planung
-autismus

kompetenzen
wissen

was hat der philosoph für kompetenzen, dass er da mitreden kann


Samstag, 14. April 2018

Der Lebensbeweis

Der Lebensbeweis:

Das Leben ist kein Kreis,  aber es ist eine Raute!



Das Leben ist kein Kreis.
Beim ersten Teil denkt man noch:
Ja klar, ich würde das nicht verneinen.
Warum sollte das Leben überhaupt irgendeine Form sein? oder haben? Das Leben ist schön oder nicht schön. Es ist kein Ponyhof, aber ein Kreis?

Und im zweiten Teil folgt dann die verblüffende Weisheit:
Ja, es ist kein Kreis,
aber das Leben ist eine Raute!

Im Folgenden will ich versuchen zu beweisen, dass das Leben eine Raute ist!


Ein lebendiger Tag wird mit einer Tasse Kaffee gestartet. Die Tasse ist zwar kreisförmig in ihrer Grundfläche, aber was zählt, ist, dass der Kaffee geradlinig auf den Boden, oder besser in den Mund, läuft, wenn ich die Tasse drehe.
Gerade wie die Kanten der Raute.

Auch der Teller, den wir oft benutzen, um lebenswichtige Nahrung aufzunehmen, ist rund,
aber wichtig ist auch hier wieder die Geradlinigkeit. Wenn wir stehen, sind wir selber eine Art vertikale Gerade, wo die Nahrung von M nach A annähernd gerade durchläuft. Auch die Kausalkette "erst Nahrung, dann solche Abbauprodukte dort und andere dann da"  ist doch eher gerade, so lange wir nicht versuchen, sie zu krümmen und uns um den Hals zu hängen. Für diesen Zweck gibt es logischerweise schönere Ketten.

Bei Leben denkt man ja immer auch direkt an unsere Erde.
Aber die ist kein Kreis und auch keine Kugel. 
Der Äquator, die Breite der Erde, ist nämlich etwa 42km länger als seine Höhe, die Distanz von Nord- zu Südpol.
Und wenn die Erde also mehr Ellipse als Kreis ist, ist sie tatsächlich auch mehr Raute!
Denn verbindet man die 2 äußersten Punkte der Breite und  die 2 äußersten Punkte der Höhe, so erhält man eine Raute!
Am Äquator ergeben sich dann 2 gleich große spitze Winkel und an den Polen 2 gleiche stumpfe.
Wäre die Erde eher Kugel und Kreis, würde sich ein Quadrat ergeben, wo nicht nur alle Seiten gleich lang sind, sondern auch die Winkel gleich groß.

Und drehen tut sich die Erde auch nicht um eine vertikale Achse wie ein Volleyball, dem man auf dem Boden liegend eine Drehung wie einem Kreisel verpassen kann.

Ja und mag sich im Raum alles Mögliche um irgendwas drehen, zum Beispiel Erde um Sonne, aber Mond um Erde, so verläuft die wesentliche Bewegung doch auf den Bahnen einer Raute!
Stell dir eine Raute mittig auf dem Koordinatenursprung vor, sodass die X-Achse und die Y-Achse ihren Mittelpunkt ergeben. 
Über der X-Achse siehst du nun den Lauf der Sonne und unter der X-Achse den Lauf des Mondes.
Die Y-Achse beschreibt den Stand der 2 Himmelskörper abhängig von der Tageszeit über der X-Achse.
Bei X=0 ist Mittag, also 12 Uhr.
Bei X=-12 ist Mitternacht, also 0 Uhr.
Von 0 Uhr bis 12 Uhr verschwindet der Mond mit der Zeit und die Sonne erscheint mit der Zeit.
Die Raute ist überall!
Ich glaube, auch im Sternenhimmel wesentlich häufiger als der Kreis.

Wenn das Leben ein Kreis wäre, wäre es sehr schwer.
Stell dir vor, du müsstest auf die Spitze des Kreises kommen.
Das wäre ein sehr steiler Weg.
Selbst das Runterkommen von der Raute würde sich als schöner erweisen.
Der Kreis ist generell eine ziemlich unnatürliche Erscheinung.

Und auch die als Kreise behandelten Kreisläufe in unserem Leben, der Wirtschaftskreislauf und der des Lebens, sind eigentlich gar keine! Ein Kreis hat nämlich unendlich viele Punkte, die alle den gleichen Abstand zum Mittelpunkt haben. Die Kreisläufe sind also nichts weiter als nette Versuche.
Denn es sind im Kreislauf des Lebens doch viel weniger Stationen.
Geburt. Wachstum. Tod.
Es ist eher ein Dreieck oder eine halbe Raute. Eine ganze Raute wird es, wenn man mit einem Partner zusammen lebt.
Die Spannung beider Leben steigt zunächst bis zur Midlife-Crisis und baut sich bis zum Tod wieder ab.
In der Mitte sind sich die beiden Partner auch am entferntesten, die sich bis zum Tod wieder annähern, wenn sie zusammenbleiben.


Du und ich, wir sind auch mehr Raute als Kreis.
Denn Nobody s perfect und jeder hat seine Ecken und Kanten, die uns besonders toll und liebenswert machen. Der Kreis allerdings hat so viele Ecken, dass man sie gar nicht mehr wahrnehnen kann.
Witzigerweise lässt sich diese vermeintliche Perfektion gar nicht beschreiben, weil man nicht genau weiß, wie viele Ecken der Kreis eigentlich hat.

Wir haben uns auch bis zur Erfindung des runden Rades sls Spezies wacker geschlagen.
Kreise sind unwichtig. Mit einem Kreis an der Speerspitze wären wir nicht dahin gekommen, wo wir heute sind.

Merkel ist eine personifzierte Raute.
Wo wären wir heute ohne diese Raute?

Und zuguterletzt ist das Leben ein schönes Spiel. Eine Raute. Der richtige Blick darauf ist entscheidend. Beim Kreis wäre es ja egal. Und apropos Spiel:
Und weil ich überzeugt bin, dass prozentual weniger Leute Playstation spielen, wo es einen Knopf mit einem Kreis gibt, als Leute, die Rauten als Hashtags setzen, ist auch hier die Raute die unser Leben beherrschende Geometrie!


Donnerstag, 5. April 2018

Spiel mit Logik

Spiel mit Logik


Ich weiß, daß Sie glauben, Sie verstünden,
was Sie denken, was ich gesagt habe;
aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen,
dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

Quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/DENKENTWICKLUNG/Logik.shtml

Wtf!
Wer denkt jetzt eigentlich was?
Was soll denn der andere denken nach dem Gesagten des einen?
Was will der eine, was der andere denkt?
Der eine ist sich nicht sicher, ob seine Bedeutung des Gesagten mit der des anderen übereinstimmt.
Der eine sagt, der andere denkt und versteht unmittelbar.
Der eine sagt,dass er denkt, dass der andere denkt,er hätte ihn richtig verstanden.
Er ist sich aber unsicher.
Es scheint, als würde für den anderen nach dem Hören die Bedeutung mit dem Gesagten sofort zusammenzufallen.
“was Sie denken, was ich gesagt habe”?
Der andere sollte ja genau das denken, was gesagt wurde. Oder?
Macht der Satz ohne “was Sie denken” nicht den gleichen Sinn?
“ob Sie begreifen” auch streichbar ohne Bedeutungsänderung?
Das Hören scheint begreifen und das Sagen denken lassen direkt mit zu enthalten.
Dass Hören begreifen schon beinhaltet?

Das Problem ist die Interpretation, die Bedeutungsebene.
Ist die Unterscheidung wichtig zwischen etwas
-denken
-verstehen
-meinen
-glauben
-wissen
-sagen
-hören

Glauben: nicht wissen, unsicher sein, der Überzeugung sein, denken zu wissen
Verstehen, begreifen: Bedeutung geben, von Gesagtem zu eigenem Gedanken
Meinen: war nicht so gemeint; ich meine, dass(Bedeutung geben oder nehmen)
Was meinst du damit? Was willst du damit sagen? (Bedeutung klären)
Sagen und Hören: 

Tricky finde ich auch die Wendung mit dem “nicht das ist”, ohne nicht wäre es verständlicher .
Abgewandelt: nicht sicher sein, ob Ihre Bedeutung nicht die ist, die ich ihr geben wollte..


Beispiel zur Verständlichung des Zitats


Udo(sagt):
Du bist ein Auto.

Uta(denkt): 
Udo hat gesagt, dass ich ein Auto bin.
Ich meine, Autos sind scheiße, weil sie ungesund für Umwelt und Fahrer sind.
Weil ich = Auto = scheiße, meint Udo, ich bin scheiße.
Ich verstehe, ich bin also scheiße!
(Udo ist selber scheiße!)

Udo(sagt): 
Ich weiß, dass du glaubst,
du verstündest, 
was du denkst, was ich gesagt habe;
aber ich bin mir nicht sicher, ob du begreifst, 
dass das, was du gehört hast, 
nicht das ist, was ich meine.

Ich mach’s kurz, dass du micht nicht falsch verstehst:
Ich sagte nicht, dass du scheiße bist.
Ich denke nicht, dass Autos scheiße sind.
Ich meine nicht, dass Auto-sein scheiße-sein bedeutet.
Ich meine nicht, dass du scheiße bist.
Hast du gehört, dass du scheiße bist?
Scheiße sein ist nicht, was ich unter Auto sein verstehe.
(Du bist nur ein Auto, aber nicht scheiße.)
Einfache Frage an dich: Hast du verstanden, ich hätte gesagt, dass du scheiße bist?

Uta(sagt):
Ja, das habe ich verstanden.

Udo(sagt): 
Aha! Jetzt weiß ich also, dass das, was du verstanden hast, was du gehört hast, nicht das ist, was ich meine!

Donnerstag, 29. März 2018

MACH DOCH AUS DEN MÜCKEN KEINE ELEFANTEN

MACH DOCH AUS DEN MÜCKEN KEINE ELEFANTEN 

Danksagung an: Milan und Mike


"Mach doch aus den Mücken keine Elefanten!", 
warnte ich meinen Freund Mikan.
"Hast du eigentlich mal über die Konsequenzen nachgedacht?"
Musste der Typ denn immer übertreiben?

Damals in den Weihnachtsferien hatte er schon aus Langeweile ein Modell eines Teslas hergestellt. Aus Holz gegossen hat er das, genauergenommen aus geschmolzenen Nussschalen. 
Und das war vor drei Jahren, als wir noch in der 6. Klasse waren.
Wir zwei hatten uns erst ein Jahr zuvor im naturwissenschaftlichen Zweig des Gymnasiums angefreundet. Aber dafür ziemlich schnell. Ich bin bis heute von seinen originellen Erfindungen beeindruckt, mögen sie für die anderen noch so klein, unbedeutend und unverständlich sein. Dabei war es ein guter Zufall, dass der Wechsel von der Grundschule ins sprachlich-kulturelle Profil für mich nicht geklappt hatte und ich in Mikans Klasse kam.

Jetzt standen wir in Mikans Zimmer vor der Fensterbank.
Es war das erste Wochenende nach den Osterferien.
Mikan hatte das Glas mit den Mücken in der Hand, worin er schon seit unserer ersten Begegnung tote Mücken sammelte. Es war so ein großes Glas, worin sie auch in Naturkundemuseen große Föten konservieren. Nicht viel weniger eklig eigentlich.
Als Mikan mit dem Sammeln anfing, sammelten andere Pokemonkarten, Briefmarken, Fußballsticker, Footballcaps - oder auch Müll - das war ihm aber alles zu normal und langweilig.
Warum sollte er nicht tote Mücken sammeln, dachte er sich eines warmen Julitages, während er im Bett Französisch lernte.
Die Mücken würden ja eh getötet werden, weil sie nervten. Normal.
Warum aber sollte man sie nicht sammeln können - oder dürfen - anstatt sie wegzuschmeißen?

Mikans Mutter versteht Mikans Hobby bis heute nicht. Bloß kann sie seine Leidenschaft bis heute leider auch weder akzeptieren noch tolerieren. Streit um verschiedene Dinge, die den anderen eigentlich gar betreffen, sind da an der Tagesordnung. Warum ist es so schwer, die Freiheit der anderen zu tolerieren? "Mach mal was Vernünftiges.", sagt seine Mutter oft. Dabei scheint für sie "vernünftig" nicht etwas zu sein, was "rational logischem" Sinn entspringt, sondern nur etwas, dass "normal für sie" ist.
Aber vielleicht macht sie sich auch nur zu viele Sorgen. Dass aus dem vermeintlichen Freak in der normalen Gesellschaft nichts wird.
Viele vergessen, dass Innovationen und neue Entdeckungen gerade denen zu verdanken sind, die out of the box denken.

Ich persönlich finde Mikan cool, mit seinen Ideen und Hobbys.
Aber ich bin ja selber verrückt und mache mir mit meinen Ideen nicht sehr viele Freunde. Ich glaube einige haben Angst, um ihr normales Leben, dass ihr Gewohnheitszug entgleist.

Mikan stellte das Glas auf seinen Schreibtisch, der nicht weniger kryptisch beschrieben war als die Blätter darauf.
Er breitete einen Haufen Blätter auf dem Boden aus und erklärte:
"Wie gesagt, Drahcir. Ich war nicht nur trainieren, essen und Musik hören in meinen Ferien. Als ich einmal längere Zeit tagsüber im Bett lag und die Wand anstarrte, während ich über mein Leben und alles nachdachte, fiel mir auf, ich könnte ja mal den Blickwinkel ändern. 
Also wendete ich mich etwas und schaute aus dem Fenster. Irgendwie nervte mich das große Glas auf der Fensterbank.
Es war ja doch irgendwie plötzlich sinnlos, dass es da stand. 
Wäre meine Mediensucht nicht gewesen, hätte ich das Glas wahrscheinlich spontan entsorgt.
Mit Handy im Bett hatte ich vor kurzem auf Facebook was zum Thema "Vegan", Tierhaltung, Fleisch essen, Gebiss und Klimawandel gelesen.
Es gibt ja auch dieses Sprichwort: aus der Mücke einen Elefanten machen.
Sofort war mir klar: Ich werde die vielen toten Mücken zu toten Elefanten verwandeln, die Fleisch und Elfenbein bieten. Da sie dann eh schon tot sind, muss das Töten moralisch gar nicht mehr bedacht werden."
Mikan zeigte Fotos von Elefanten, afrikanischen und asiatischen, und kleinen schwarzen und großen bunten Mücken. Eine Gegenüberstellung von Gemeinsamkeiten in der Anatomie - beide haben Kopf, Körper und Beine. Einen Vergleich ihrer DNA-Bausteine und Planungen zur DNA-Modifikation sowie Skizzen der Metamorphose vom Mückenkörper zum Elefantenkörper.

"Ja, Mikan.", unterbrach ich ihn kurzerhand.
"An sich ist es ja schon ziemlich abgefahren. Aber du kannst doch nicht im Ernst aus Mücken Elefanten machen. Das kann wissenschaftlich doch schon theoretisch kaum möglich sein.
Der Elefant hat ja tausendfach mehr Masse."

"Je nach Art und Geschlecht millionenfach mehr.", verbesserte mich Mikan.

"Hast du dein Verfahren schon mal getestet?", fragte ich.

"Ja, mit 2-3 Mücken auf dem Dachboden. Ich habe einfach die DNA extrahiert, wie wir es in der Schule mal gemacht hatten. 
Im Internet habe ich recherchiert, welche Reagenzien welche Basen in der Doppelhelix verändern und welche Aminiosäuren und folglich Proteine, Fette und Gewebe sich dadurch ergeben.
Das Wachstum und die Zellteilung im toten Körper initiierte ich mit einem speziellen Primer, den ich aus der Barbecue-Sauce getrennt hatte. Alles kein Hexenwerk.
Allerdings beschränkte ich das kontrollierte Wachstum auf die Größe des Dachbodens."

Ich staunte.

"Ich will ja aus der Mücke keinen Elefanten machen.
Aber ich wittere trotz deiner noch so guten Idee große Gefahren.
Neider, die dir den Erfolg nicht erlauben wollen. Machthungrige, die dich bestechen wollen und deine Erfindung missbrauchen könnten."

"Drahcir, mach doch einmal nicht aus der Mücke einen Elefanten.
Denk mal bitte ein kleines bisschen positiv."