Dienstag, 24. Dezember 2019

Eine schmutzige und billige Weihnachtsgeschichte


Es war Weihnachten, der 24. Dezember 2019.

Ich sollte vormittags – ich glaube, wenn ich wollte – mit dem Hund eine Runde drehen.

Ich war froh, keine Menschen getroffen zu haben, die erwarten „Frohe Weihnachten“ gewünscht zu kriegen. Sie hätten sonst auf „die Jugend von heute“ schimpfen müssen.

Aber ich könnte nicht meine wahre Stimmung verbergen.

Ich bin das ganze Jahr über eher schwer nachdenklich und voller Ernst, sodass ich an Weihnachten nicht einfach einen Schalter in den besinnungslosen Fröhlich-Modus umlegen kann. Ich erfreue mich am meisten an Gedanken, Vorstellungen und Ideen.

Mit dem Hund die Runde zu drehen war eine gute Idee, auch wenn nicht von mir.

Denn tatsächlich bescherte es doch nachweislich einem Herren frohe Weihnachten.

Es klingt jetzt beim ersten Satz noch paradox, denn der Hund machte ihm vor die Gartenmauer. Zuerst hatte mich der Mann mit seinem Fahrrad überholt und dann in etwas Entfernung zu dem Haus eingebogen. Dann sah er den Hund und rief, dass das Strafe koste.

Ich rief und winkte mit der Tüte, dass ich sehr wohl darüber Bescheid wisse. Dann sammelte ich das ein. Spannend! Ich wäre gut, denn viele würden das einfach liegen lassen.

Das könne ich mir vorstellen und erinnerte mich an Paris, wo eine lustig geschriebene Mahnung direkt zweimal an einer Ladentür hing. Nach diesem Ereignis grinste ich, weil es

sozusagen ein Geschenk war, die festen dunkelbraunen Würste einzusammeln.

Wie Nietzsches  Zarathustra lehrte: Man kann also geben, indem man nimmt – und umgekehrt. Vielleicht schenkte es dem Mann auch Hoffnung in die Menschheit, dass

eben nicht jeder das Verdaute liegen lässt. Es war ein billiges und schmutziges Geschenk.

Überhaupt ist es mir immer wichtig, Hundetüten dabei zu haben, so lange die Möglichkeit

eines  solchen Vorfalls besteht. Es ist weniger die Angst vor Strafe und Ärger als dass ich

meine Schuld im Vorfeld selbst schon anerkenne. Also ich verstehe den Ärger der Hausbewohner. In Facebook-Gruppen der Städte kann man auch öfter Diskussionen dazu lesen. Es ist fremdes Grundstück. Es sieht besonders gehäuft unsauber aus. „Aber es ist doch Natur zu Natur.“, meinen manche Hundebesitzer. Das Argument taucht auch auf, wenn es um Obstreste im Wald geht.

Ich finde, es macht Sinn, Hundetüten zu benutzen. Was passiert nur mit diesen?

Ein kurzer Gedankenschlenker noch zu gestern.

Eine Geschenkidee war, nur bei der Idee zu bleiben, ohne die Geschenke wirklich zu kaufen.

Freut man sich nicht schon allein darüber, dass bei verschiedenen Dingen verschiedener Preise an einen gedacht wurde? Reicht nicht schon das Wissem darum, was alles  jemand überlegt hatte zu schenken? Ich finde die Idee einfach witzig, statt in vollen Läden viel Geld auszugeben, einfach zu erzählen, was man denn alles schenken wollte.

Ausschlaggebend dabei wäre allerdings die Ehrlichkeit, dass man eigentlich wirklich die Dinge kaufen wollte, aber etwas anderes als der Preis, sondern z.B. die fehlende Kleidergröße das Problem war.

Fröhliche Weihnachten!

:D