Die Verfolgung
Ein Mann, der geht spazieren,
Seine Augen eine Frau erstieren.
Ohne sie zu genieren,
Ihm gefällig, verfolgt er sie unauffällig.
Hinterm roten Schild „Stop“,
Da biegt sie ab,
Der Gute Herr steppt,
Um die Ecke,
Fast abgehängt, hängt fest im Gestrüpp,
Mit seiner Jacke.
Doch der Mann hängt der Frau so hinterher.
Dass die Jacke sich am Faden auflöst,
Das merkt er nicht mehr.
Er töst, ja er töst ihr so hinterher.
So hinterher, so wie er ist,
Die Jacke er gar nicht vermisst.
Der Mann ist ja so besessen,
Er gar nicht checkt,
Vor lauter Heck-Meck,
Ist seine Hose auch noch gerissen.
Unser guter Mann ist sehr gerissen.
Was kümmert ihn die Entblößung?
Der Frau will er hinterher bloß,
Ob er nun läuft in Hemd und Unterhos,
Er will nur wissen, wo geht sie rein, in welches Haus.
In die Flötengasse eingebogen,
Da beißt’s in seinen Hosenboden,
Ein Kläffer, der hat zugeschnappt,
Der Mann, er scheint in Trance,
Oder vertieft in die Verfolgungsjagd,
Er kriegt das nicht mit.
Er kriegt nicht mit, dass die Unterhose entglitt.
Egal, dann ist die Hose eben weg,
Das Hemd hängt über seinem besten Stück.
Welches Hemd?
Eben war da noch ein Hemd.
Wie soll es anders sein.
Er schenkte es beiläufig einem Fremden.
Keuch, die Frau schließt die Türe auf,
Ein Husten bringt der Mann heraus.
Steht da draußen,
Wie eine nackte Maus,
Eine Maus ohne Fell,
Mann, lauf, lauf, schnell!
Bevor sie dich sieht und ins Internet stellt.
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