Radeln bei
Regen, Wind und Wetter
Immer noch unruhigen Atems, sitze ich auf meinem Bett mit dem
alten iPhone 4, was so leicht nicht ersetzt werden kann.
Draußen schneeregnet es.
Ich frage mich, ob dieses Tun-Wort eigentlich existieren tut.
Ganz gleich.
Eigentlich wollte ich noch direkt im Fahrradkeller meine
hastige Heimtour bei dem hagligen Unwetter schnell zu iPhone4-Notiz bringen.
Denn in meinem Zimmer verfällt schnell meine Konzentration.
Ich habe festgestellt, dass ich in manchen Punkten doch eine
andere Weltsicht habe, die aber schon immer. Ich weiß noch früher, als ich
gerne zu meinem Freund Benjamin gelaufen war, zumindest einzelne Etappen. Da
war es auch wie ein Spiel gegen mich selber. Wie beim Autorennen ein Rennen
gegen sich, Ghosting nennt sich das, meine ich.
Heute bin ich wieder mal nicht ungern mit meiner Klapperkiste,
die immerhin ca 5 km von Ilmenau nach Manebach, durch den Wald geheizt.
Ich bin stolz darauf. Ich denke mir dann: Siehste Richard,
wenigstens gegen das urtümliche Wetter kannst du gewinnen. Oder: Krank und
falsch bist du, aber wenigstens hast du den Mut und Eifer, bei dem Wetter mit
Fahrrad durch den Wald zu fahren.
Während ich durch den Wald fuhr, dachte ich dann, wie viele
Menschen mich wohl versucht hätten abzuhalten, mit Worten wie: „Das ist naiv!
Das ist gefährlich! Wenn da was passiert!“
Unherzliches Gutredepalaber. haha
Gut, da lagen Äste und Steine, aber ich denke, dass ich
allgemein viel berechne und mir über Folgen Gedanken mache. Egal ob Worte oder
Taten. Ist ja klar.
Das Radfahren bei jedem Wetter ist für mich wie ein Spiel.
Ein Spiel, bei dem es gilt, das Wetter auszuhalten, ohne zu verzweifeln oder
dadurch sogar noch die Laune versiebt zu kriegen. Schnell ans Ziel. In mein
Zimmer im 2. Stock, in der Goethestr.
Dort habe ich zwar nur 20qm, aber die höchste Gedanken- und
Handlungsfreiheit. Vielleicht meine Lieblingsfreiheit. Unabhängigkeit und
Freiheit, der Dinge, die ich hier tue.
Fahrradfahren ist das Gleiche für mich: Freiheit und
Unabhängigkeit
Einfach ist es auch und ich erinnere weiter an meinen Essay
und Diss des motorisierten Fahrens.
Die entgegen kommenden Autofahrer und zuletzt die
Ladenbetreiberin halten mich vielleicht für verrückt oder dumm.
Durchnässt, keuchend, quietschende Bremsen und Schepperndes
Schutzblech.
Selbst der Gedanke, die Erklärung, es als Spiel zu sehen,
eine Art Überlebenskampf, Stärkeprüfung oder Mutprobe, würde diese Leute nicht
überzeugen.
Das, was fehlt, ist:
DIE FAN-TA-SIE
Ich habe gestern spät Abend noch ein wenig den Nervenarzt von
1949 gelesen, dessen Berichte wirklich spannend sind. Es zeigt mir, wie auch
"Spuk unterm Riesenrad", die Qualität der damaligen Information. Die
Präzision, Ausdrucksstärke, Liebe zum Detail.
Zeit ist Geld. Alles zu viel ist schizophren. Ich liebe es.
Ich finde wirklich, dass da ein negativer Verlauf
stattfindet.
Dieses Schreiben hier erinnert mich auf jeden Fall an den
"Jungschen Assoziationsversuch", der Aufschluss über Charakter,
Vorstellung und Gedankenfluss eines Patienten geben soll.
Na, ist mein Gedankenverlauf interessant?
Ist er das? Ja ist er das?
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