Donnerstag, 18. Februar 2016

Der Baum Nathalie

Der Baum Nathalie (2013) Richard Jörg Niedler


Es war einmal ein Baum,
D’ran glaubt‘  ich nicht im Traum,
War ich verliebt in sie,
Der Baum hieß Nathalie.

Kaum sah ich diesen Baum,
Da war mir sofort klar,
Heiraten in einem Jahr,
Und Kinder sind in zweien da.

Ihr denkt, ich war im Wald spazieren und verliebe mich einfach so in einen Baum?
Nein, nein, so war es kaum.
Ich suche auf ‘ner Dating Site.
Find‘ den Baum, nach kurzer Zeit.
Buche, mittleres Alter, sucht Halter.

Wie kommt ein Baum dorthin,
Hat weder Arm noch Kinn,
Vor allem keinen Internetanschluss,
Der ist für die Registrierung ja ein Muss.

Ach, drauf ge(schissen),
Wie der Baum dahin kam,
Das will ich gar nicht wissen.
Fakt ist, ich liebe sie,
Den schönen Baum Nathalie.

Was Nathalie so besonders macht,
Ist zum einen die Wahnsinnsblättertracht.
Zum zweiten ist es ihre Rinde, ist zart
Nicht wie sonst, so kratzig und hart.

Jetzt kenne ich Nathalie schon lange,
Küsse landen nicht mehr auf ihrer Wange.
Ihr Astloch decke ich jetzt auch,
Drumherum wuchs kein Strauch.

Nathalie hat stets ein Blatt vorm Mund,
Nervt mich nicht, redet nicht und,
Hört mir zu, gibt Ruh,
Kein Wunder, dass ich mich verliebte im Nu.

Ich liebe sie,

Den Baum Nathalie.

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