Der Baum Nathalie (2013) Richard Jörg Niedler
Es war einmal ein Baum,
D’ran glaubt‘ ich nicht im Traum,
War ich verliebt in sie,
Der Baum hieß Nathalie.
Kaum sah ich diesen Baum,
Da war mir sofort klar,
Heiraten in einem Jahr,
Und Kinder sind in zweien
da.
Ihr denkt, ich war im Wald
spazieren und verliebe mich einfach so in einen Baum?
Nein, nein, so war es
kaum.
Ich suche auf ‘ner Dating Site.
Find‘ den Baum, nach
kurzer Zeit.
Buche, mittleres Alter,
sucht Halter.
Wie kommt ein Baum dorthin,
Hat weder Arm noch Kinn,
Vor allem keinen
Internetanschluss,
Der ist für die
Registrierung ja ein Muss.
Ach, drauf ge(schissen),
Wie der Baum dahin kam,
Das will ich gar nicht
wissen.
Fakt ist, ich liebe sie,
Den schönen Baum Nathalie.
Was Nathalie so besonders
macht,
Ist zum einen die
Wahnsinnsblättertracht.
Zum zweiten ist es ihre
Rinde, ist zart
Nicht wie sonst, so
kratzig und hart.
Jetzt kenne ich Nathalie
schon lange,
Küsse landen nicht mehr
auf ihrer Wange.
Ihr Astloch decke ich
jetzt auch,
Drumherum wuchs kein
Strauch.
Nathalie hat stets ein
Blatt vorm Mund,
Nervt mich nicht, redet
nicht und,
Hört mir zu, gibt Ruh,
Kein Wunder, dass ich mich
verliebte im Nu.
Ich liebe sie,
Den Baum Nathalie.
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