Wer ausrastet, rostet
Ich könnte ausrasten.
Ich könnte ausrasten, wenn ich Leute sehe, die wegen jeder Kleinigkeit ausrasten.
Aber ich tue es nicht.
Denn warum sollte ich?
Warum sollte ich ausrasten, wenn andere ausrasten?
Ich bin immer Schuld an allem, das weiß ich ja schon lange.
Aber eigentlich sind die Leute auch selber für ihre Gefühle, Wahrnehmung und auch Ausraster verantwortlich.
Aber ich hätte ja dies und jenes tun sollen.
Dann wäre ich nicht schuld an des Jemands Laune und ich dürfte mich gut fühlen.
Aber auf lange Dauer kann es doch anstrengend sein, wenn andere ausrasten. Und sich in Negativspiralen verlieren. Und noch mehr ausrasten. Und andere mit reinziehen. (Nicht reinziehen lassen.)
Ein Beispiel: Jemand kommt nach Hause, weil er fort war. Der Jemand möchte eine Suppe essen, weil er sich zu dick fühlt, obwohl alle anderen das Gegenteil sagen.
Alle Löffel im Geschirrspüler.
"So eine Scheiße! Stress pur! Warum nur?!" Würde der jemand nicht alleine wohnen, könnte er wenigstens sich etwas entlasten und die Schuld jemand anderem geben.
Wahrscheinlich einfach nur, weil er sich nicht vorstellen kann, selber Fehler zu machen. Der Jemand ist nämlich von sich sehr überzeugt.
Es hätten ja alle wissen müssen, dass der Jemand sich zu dick fühlt. Und dass er nur Suppen zu Abend isst. Und dafür braucht er ja den Löffel.
"RICHAAAARD!!! Wo sind die Löffel?!"
Natürlich weiß die schreiende Stimme, dass alle Löffel im Geschirrspüler sind, denn der Jemand aß auch alle letzten Tage schon immer Suppe.
Gefühlsausbruch lässt logische Ratio eiskalt abbrechen.
Die provozierte Antwort, ebenso wahrhaftig und zornstiftend, dass alle Löffel im Geschirrspüler sind,
soll dem fragenden Jemand den endgültigen Kick geben, den gesammelten Zorn lautstark kundzutun zu dürfen. Vielleicht gar keine Antwort geben? Oder ein Witz: "War das eine rhetorische Frage?"
Antwort gegeben. Der Jemand rastet aus.
Cut. Wie lässt sich diese Negativentwicklung stoppen?
Denn im Erleben fühlt sich Zorn, Wut, Gereizheit und Genervtsein für niemanden gut an. Auch für den Jemand nicht. Und auch für den Empfänger dieser verbalen Ausdrücke. Blöderweise kann es vorkommen, dass das gegenwärtig negativ Erlebte sogar Einfluss auf das Erleben in der Zukunft haben kann."Heute ist nicht mein Tag." "Auch das noch!", "Morgen wird bestimmt auch scheiße."
Bishin zu "Alles ist scheiße. Mein Leben macht keinen Sinn. Jetzt Springe ich vom Stuhl im 3. Stock, denn da wohne ich halt."
Eigentlich lässt sich nur raten, positiv zu denken bzw zu fühlen.
Denn an der eiskalten, objektiven Wirklichkeit bzw der Umstände ändert sich durchs Negative eher wenig. Es lähmt und leitet zu Fehlreaktionen.
Lieber einen kühlen Kopf bewahren und konstruktiv, positiv denken.
Umwerten, einen neuen Blickwinkel ausprobieren.
Leider sind wir Menschen, unstrittig, wie Tiere(zB Pavlows Hund) konditionierbar. Schlechte Beziehungen, schlechte Erfahrungen mit Spinat, oder einfach häufig erlebte negative Gefühle konditionieren uns. Ein negatives Erlebnis erzeugt negative Gedanken und Gefühle oder Gefühle und Gedanken. Das brennt sich ein. Noch ein 2. negative Erlebnis.
Und jetzt wird es spannend.
Wäre das 2. negative Erlebnis nicht gewesen, hätten wir das 3. gar nicht als negatives registriert und somit auch das 4. nicht. Negativspirale lässt grüßen.
Wir alle sind Menschen. Fehler sind menschlich. Nicht Fehler sind Menschen. Der Jemand ist auch ein Mensch, der eigene Fehler selbstkritisch einsehen sollte.
Und Fehler alias Probleme lasssen sich lösen! In dem Fall einfach auf die Idee kommen, einen Löffel manuell abzuspülen. Klingt simpel, aber erschließt sich nicht jedem, vor allem wenn der Jenand sehr stark die Benutzung der Maschine gewöhnt ist und der Verstand von subversiven Gefühlen überlagert wird.
Wenn man einmal im negativen Kacn drin ist, müsste man irgendwie positive Angelpunkte finden, in der Vergangenheit oder noch neu erlebtes, und häufig gedanklich nochmals nachträglich aufleben lassen.
Und es passiert doch auch jedem mal, dass er sich den Kopf stößt.
Durch den dieses Mal physischen Schmerz/Stress sollte man sich nicht vereinnahmen lassen und das Haus niederreißen. Denn wäre das Haus nicht gewesen, hätte ich mir nicht den Kopf an der Dachschräge stoßen müssen. Gerade beim Wiederhochkommen vom Bücken zum Komposteimer.
"Was für eine Scheiße!! Wer stellt den auch den kleinen Komposteimer an diese verkackte Stelle!!"
Haus nieder gerissen. "Was für eine Scheiße. Jetzt sind meine Eltern dran. Sie sind schuld, dass mir das alles passiert. Sie sollen mich dafür wenigstens wieder einziehen lassen."
Ach aber am Ende können wir auch alle nichts für unsere Temperamente und es würde uns sicher was fehlen.
Alles wäre weniger bunt und wir Menschen helfen ja irgendwie auch gerne. Nur leider ist es etwas sehr schwer, dir innere Einstellungen anderer zu verändern. Soll man ja auch nicht. Leben und leben lassen. Jeder ist seines Glückes Schmied.
Irgendwann kommt jeder zu seinen Erkenntnissen.
Eine Erkenntnis könnte sein, dass bei länger anhaltendem Gespür von Anspannung und Stress dringend aktiv eine Änderung der Lebensführung, evtl nur Mindsetting, zu mehr Ruhe und Gelassenheit anzupeilen.
Stress ist ein Killer!
Stress und Negativität kann lähmen und schwächen. Es nimmt Schwung und Energie.
Somit: Wer ausrastet, rostet
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