Samstag, 28. Dezember 2019
Dienstag, 24. Dezember 2019
Eine schmutzige und billige Weihnachtsgeschichte
Es war Weihnachten, der 24. Dezember 2019.
Ich sollte vormittags – ich glaube, wenn ich wollte – mit dem
Hund eine Runde drehen.
Ich war froh, keine Menschen getroffen zu haben, die erwarten
„Frohe Weihnachten“ gewünscht zu kriegen. Sie hätten sonst auf „die Jugend von
heute“ schimpfen müssen.
Aber ich könnte nicht meine wahre Stimmung verbergen.
Ich bin das ganze Jahr über eher schwer nachdenklich und voller
Ernst, sodass ich an Weihnachten nicht einfach einen Schalter in den besinnungslosen
Fröhlich-Modus umlegen kann. Ich erfreue mich am meisten an Gedanken,
Vorstellungen und Ideen.
Mit dem Hund die Runde zu drehen war eine gute Idee, auch
wenn nicht von mir.
Denn tatsächlich bescherte es doch nachweislich einem Herren
frohe Weihnachten.
Es klingt jetzt beim ersten Satz noch paradox, denn der Hund
machte ihm vor die Gartenmauer. Zuerst hatte mich der Mann mit seinem Fahrrad
überholt und dann in etwas Entfernung zu dem Haus eingebogen. Dann sah er den
Hund und rief, dass das Strafe koste.
Ich rief und winkte mit der Tüte, dass ich sehr wohl darüber
Bescheid wisse. Dann sammelte ich das ein. Spannend! Ich wäre gut, denn viele
würden das einfach liegen lassen.
Das könne ich mir vorstellen und erinnerte mich an Paris, wo eine
lustig geschriebene Mahnung direkt zweimal an einer Ladentür hing. Nach diesem
Ereignis grinste ich, weil es
sozusagen ein Geschenk war, die festen dunkelbraunen Würste
einzusammeln.
Wie Nietzsches Zarathustra lehrte: Man kann also geben, indem
man nimmt – und umgekehrt. Vielleicht schenkte es dem Mann auch Hoffnung in die
Menschheit, dass
eben nicht jeder das Verdaute liegen lässt. Es war ein billiges
und schmutziges Geschenk.
Überhaupt ist es mir immer wichtig, Hundetüten dabei zu
haben, so lange die Möglichkeit
eines solchen Vorfalls
besteht. Es ist weniger die Angst vor Strafe und Ärger als dass ich
meine Schuld im Vorfeld selbst schon anerkenne. Also ich verstehe
den Ärger der Hausbewohner. In Facebook-Gruppen der Städte kann man auch öfter
Diskussionen dazu lesen. Es ist fremdes Grundstück. Es sieht besonders gehäuft
unsauber aus. „Aber es ist doch Natur zu Natur.“, meinen manche Hundebesitzer. Das
Argument taucht auch auf, wenn es um Obstreste im Wald geht.
Ich finde, es macht Sinn, Hundetüten zu benutzen. Was
passiert nur mit diesen?
Ein kurzer Gedankenschlenker noch zu gestern.
Eine Geschenkidee war, nur bei der Idee zu bleiben, ohne die
Geschenke wirklich zu kaufen.
Freut man sich nicht schon allein darüber, dass bei
verschiedenen Dingen verschiedener Preise an einen gedacht wurde? Reicht nicht
schon das Wissem darum, was alles jemand
überlegt hatte zu schenken? Ich finde die Idee einfach witzig, statt in vollen
Läden viel Geld auszugeben, einfach zu erzählen, was man denn alles schenken
wollte.
Ausschlaggebend dabei wäre allerdings die Ehrlichkeit, dass
man eigentlich wirklich die Dinge kaufen wollte, aber etwas anderes als der
Preis, sondern z.B. die fehlende Kleidergröße das Problem war.
Fröhliche Weihnachten!
:D