Samstag, 21. Januar 2017

Bipolar (2017)

Bipolar

I.
Nur ich zähle auf meinem Höhenflug,
meine Ideen, tausende Einfälle, die tosend meinen Kopf befallen.
Und ich fühle mich phantastisch wie ich bin,
ich überfliege Wiesen mit Muh-Kuhs und Idis mit Low-IQs,
riesengroß ist in mir der Sinn.
Wahrscheinlich scheint mit der Wahn inne zu sein,
nur ich erkenne,
was wahr ist und was nicht.
Ich brenne für meine Geistesblitze,
die Ideenflut verspritzt Leidenschaft, Liebe und Lust,
Als lustig erlebe ich mich, als gewitzt, reiße alle mit,
in den Bann des Wahnsinns.
Nichts ist mir zu schwer,
unaufhaltsam, mühelos,
fliege ich daher.
Ich denke nicht, ich bin genial,
bin ich doch nur euphorisiert,
ich bin sozial,
habe das Glück der anderen favorisiert.
Motiviert und optimistisch ziehe ich Menschen ins manische Feld,
wie der Pluspol eines Magneten.

II.
Langsam beginne ich plötzlich,
an Höhe und Luft zu verlieren,
Probleme und Sorgen mich beschweren,
mein Leben wird langsam, entsetzlich.
Mein Leben, es war ein Höhenflug,
ist jetzt ein Leiden und mehr ein Rückzug,
rauscht durch den grauen Tunnel ohne Ende, ohne Ende.
War mein Leben noch Gewinn,
ist es jetzt begrenzt von vier Wänden,
ohne Perspektive und ohne Sinn.
Nur ich liege in meinem Bett,
Worte für meinen Zustand suchend,
stumpfsinnig und ideenleer,
dumm wie eine Cow,
mit einer Gefühlspalette von grau bis grau.
Ich fühle mich abstoßend, kann mich selbst nicht mehr leiden,
schwach und ohne Gefühl,
so kann ich mich niemandem zeigen.
Negative Gefühle, Ärger und Frust,
und die Abstinenz von Lust,
dominieren das Blut in meiner Brust.
Das Fehlen meiner Gefühle,
wie Lust und Freude,
erst recht Glück,
macht mich gedanklich ganz verrückt.
Warum bin ich plötzlich gefallen,
und so tief gestürzt,
vor Langeweile fliehe ich ins Bett,
und warte auf das Ende,
dass es so nicht weitergeht.